Comicreview: Kick-Ass 2 – Band 1

Published by Marco on

Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 17.07.2012
Künstler: Mark Millar, John Romita Jr.
Art: A4 Softcover (enthält Kick-Ass 2 #1-4)
Seiten: 108
Sprache: deutsch
Preis: 12,95 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Tut das bitte bloß niemandem an. Denkt doch mal an die Kinder.
Rating: Ich habe auch den Kondolenzbrief unterschrieben.

Bestellbar bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Panini. Leider ohne Leseprobe.

Als wir unsere Helden das letzte mal sahen, war eigentlich alles scheiße: Dave Lezewski, Kick-Ass, bekam sein Mädchen nicht, Big Daddy wurde von John Genovese, getötet und Mindy, unser Hit-Girl, landete bei ihrer Mutter in der Vorstadt, um endlich ein normales, kleines Mädchen zu sein, und Red Mist zog eine Karriere als Superschurke in Betracht. Es ist natürlich klar, dass man nach solch einem Leben kein normales mehr führen kann und so treffen wir erneut auf unsere Helden, die mithilfe des Internets die erste Superheldentruppe der Welt gründen wollen. Auch, wenn Red Mist eine Weile verschwunden war, war er noch lange nicht untätig. Und genau da steigen wir wieder in die Geschichte um Kick-Ass, dem ersten echten Superhelden, ein. Wie ich das fand, was genau passiert und was daran so toll ist, könnt ihr in folgender kleiner Review nachlesen.

Kriegt Red Mist endlich, was er verdient?

Leider nein, weil der Comic, der Titel verrät es ja schon, an der spannendsten Stelle aufhört. Der Weg dahin ist trotzdem von Action und Chaos gesäumt – und natürlich dreht sich alles im Kick-Ass. Dave zieht nämlich weiterhin seinen Neoprenanzug an und hat sich mit Dr. Gravity zusammengetan, der ihm ein entstehendes Superheldenteam, die Justice Forever, vorstellt. Darunter so illustre Helden namens Night Bitch, Colonel Stars und Lieutenant Stripes, Insect Man, Remebering Tommy und, wie sich gleich heraus stellt, ein Freund Daves, Battle Guy. Sie alle wollen Helden sein, den Menschen helfen, aber man darf auch nicht vergessen, dass es ganz gewöhnliche Menschen sind, die sind einfach eine Maske überzogen.
Währenddessen war Red Mist nicht untätig. Er zog durch Osteuropa und sammelte schreckliche Gestalten, darunter Mother Russia, welche der persönliche Bodyguard von Vladimir Putin war, um sich, während er über Twitter weitere Möchtegerns akquirierte. Doch als er nach New York zurückkehrt, beginnt erst der Wahnsinn. Er tötet den Colonel, verwüstet die Vorstadt, in der Katie, Daves Flamme, lebt und bringt sie bei einer verwerflichen Tortur fast um. Dies alles nimmt die New Yorker Polizei zum Anlass, anhand der bei Facebook gespeicherten IP-Adressen, Jagd auf alle Maskierten zu machen.
Hit-Girl ist dabei außen vor. Ihr Stiefvater weiß um ihre Vergangenheit, doch sie versprach, sich aus alledem rauszuhalten, wohl wissend, dass sie die einzige ist, die Red Mist aufhalten kann, sind die anderen Helden doch alle Schlappschwänze und zu nichts in der Lage. Kick-Ass  hätte hier natürlich noch die besten Chancen zu überleben, der Rest aber? Auf keinen Fall.

Und ist es eine würdige Fortsetzung?

Der erste Teil traf die muntere Leserschaft natürlich wie eine mit Nägeln gespickte Keule ins Gesicht. Zähne flogen, Blut spritzte, Hoden verzogen sich in wärme Gefilde. Darauf wird auch hier ein bisschen aufgebaut, wissend, dass man Gesehenes weit übertreffen muss. Und tatsächlich klappt es. Auf der einen Seite hat man hier eine wunderbare Parodie auf die sozialen Netzwerke, in denen der Bandenkrieg genauso tobt, wie auf der Straße, auf der anderen Seite hat man hier Taten, die jedem Newsreporter das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Die ganze Szene in der Vorstadt ist eine so absurde Zelebrierung der Gewalt, dass man sie genauso wirklich nur von Mark Millar erwarten kann. Mother Russia mit dem Sturmgewehr gegen ein paar Polizisten, die Szene mit den hilfreichen Kids (das geht an die Leute, die das bereits lasen) oder Katie. Dabei bezieht sich Millar aber auch auf die real (also wirklich real) existierenden Superhelden, die Obdachlosen warme Mahlzeiten und Decken anbieten oder einfach Präsenz in schwierigen Vierteln zeigen, was dem ganzen wieder eine sehr realistische Note gibt. Und es macht Spaß. Diese Absurdität, dieses Übertriebene, es passt, es funktioniert und ist ein bisschen verstörend.

So ein Comic lebt doch von den Zeichnungen…

… und Romita Jr. weiß ziemlich genau, was er da tut. Das alles ist wirklich sehr explizit und es gibt einige Panels, bei denen einem ein “Puh” durch die Lippen zischt, während man versucht zu begreifen, was man da sieht (Der Colonel!). Aber das muss auch genau so sein, fühlt es sich doch alles wie eine Mahnung an, dass es eben doch auch eine sehr schlechte Idee sein kann, ein Superheld sein zu wollen.

In einer anderen News…

Ich muss das an dieser Stelle einfach erwähnen. Ihr habt ja bestimmt schon gehört, dass das auch wieder verfilmt werden soll und die Dreharbeiten dazu sogar schon laufen. Und ein bisschen erscheint es auch fast so, als sei der Comic zur Verfilmung entstanden. Auch als Nichtfilmemacher hat man eine Idee, wie das alles auf der Leinwand funktionieren könnte und man möchte da wirklich Kalkül unterstellen. Vermutlich liegt man damit auch gar nicht so falsch. Das Tolle? Nun, das Tolle ist, dass nicht nur Donald Faison (bekannt als Turk) dem Dr. Gravity Gestalt verleihen wird, sondern dass auch mein persönlicher Held Jim Carrey den Colonel mimen wird. Das ist so toll. SO TOLL!

Fazit: Wenn ihr den ersten Band im Regal stehen habt (bzw die ersten beiden Bände), dann werdet ihr hiermit ganz sicher nicht enttäuscht werden. Die Fortsetzung beantwortet einige offene Fragen, wie beispielsweise was passiert, wenn Helden alles erledigt haben, was aus Mindy wurde, ob Dave seine Katie kriegt, und ist genau in dem so gemochten Stil. Es passt einfach.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar.

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