Comicreview: “Superagent Frankenstein” Band 1

Published by Marco on

Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 15.01.2013
Künstler: Jeff Lemire, Matt Kindt, Alberto Ponticelli, Tom Derenick
Art: A4 Softcover (enthält “Frankenstein Agent of SHADE” #1-9, Men of War #8)
Seiten: 228
Sprache: deutsch
Preis: 19,95 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Klassische Literatur macht im ÖPNV ja immer Eindruck
Rating: 3 von 4 jubelnden Armen

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Frankensteins Monster kennen wir natürlich alle als die tragische Romanfigur, die das eigentliche Opfer der fragwürdigen Experimente seines Schöpfers war. Beim DC-Reboot, der sich heute noch “New 25” nennt, wurde allerdings auch eher mit einer neuen Orgin ausgestattet, die jetzt gesammelt bei Panini erschien. Wie Frankensteins Monster seine neue Hintergrundgeschichte zu Gesicht steht, wer das vierarmige Babe auf dem Cover ist und wie mir das alles gefiel, könnt ihr in folgender Review nachlesen.

Tatsächlich gliedert diese Serie die klassische Figur in das DC-Universum ein. Er arbeitet für eine geheime Organisation namens S.H.A.D.E. (Superhumane & Absonderliche Defensiv-Exekutive), deren Sitz sich in einer kleinen Kugel befindet, die über die Erde schwebt und mittels der Schrumpftechnologie von Ray Palmer (Atom) gebaut werden konnte. Frankensteins Monster nahm den Namen seines Schöpfers an und verteidigt nun die Welt gegen übernatürliche Bedrohungen. Klar, dass er das nicht allein kann und so bekommt er direkt ziemlich am Anfang Unterstützung vom Monster Kommando, die aus Dr. Nina Mazurksy, einem amphibisch-menschlichen Hybridwesen, dem Werwolf Warren Griffith, einem Vampir namens Vincent Velcoro und einer mysteriösen Mumie, die auf den Namen Khalis hört. Alle, bis auf die Mume, wurden von Dr. Mazurksy geschaffen, um eben jene Bedrohungen abzuwehren und Frankenstein führt dieses Team von nun an an. Die Mumie wurde irgendwo ausgebuddelt.
Sie alle hören auf ein sich stets regenerierendes Wesen, das sie alle nur Vater nennen und der gerade im Körper eines kleinen Mädchen steckt. Das klingt natürlich unglaublich falsch, trifft es aber ziemlich genau.

Und was sind das so für Bedrohungen?

Eine dieser Bedrohungen sind beispielsweise Monster aus einer fremden Dimension, die in einem abgelegenen See spawnen, wobei die Anwohner dieses Sees über die Jahre immer fleissig Kinder opferten, weil sie dachten, dass sie damit irgendwelche Götter besänftigen würden, was die Monster recht witzig fanden. Das Team wird dnan in diese Dimension geschickt, um dies parasitären Monster ein für alle mal zu besiegen. Dabei treffen sie auch auf Frankensteins Ex-Frau, die vierarmige Lady auf dem Cover, mit der er auch ein Kind hat, welches Teil einer anderen Geschichte wird, in der OMAC (Hauptcharakter einer meines Wissens nach bereits beendeten Serie von DC) einen Virus in die Hauptquartiersblase von S.H.A.D.E. schleuste, das dort für allerlei Verirrung und Durcheinander sorgte.
Die größte aller Gefahren ist aber leider die Absetzung, gegen die Sich Frankenstein nicht so richtig wehren konnte. Die Serie wurde leider, leider (LEIDER) im Januar 2013 beendet und Frankestein zur “Justice League Dark” versetzt.

Ist der Comic so hässlich, wie Frankenstein im Original beschrieben wird?

Was einen direkt anspricht, ist natürlich Frankenstein mit Gatling Gun und Schwert auf dem Cover. Aber auch auf den Seiten des Buches bleibt es recht spannend. Zwar ist die Optik des Comcis im Allgemeinen nicht herausragend, hat aber ein schönes Pulp-Flair, wie man es von einer Geschichte mit Monstern in den Hauptrollen eigentlich auch erwarten würde.

Fazit: Ich mag die Geschichten. Ich mag die Charaktere, die Probleme untereinander, die Aufgaben, denen sie gegenübergestellt werden und die Geschichte um die gescheiterte Ehe Frankensteins und seiner Braut mag ich wirklich sehr. Ich mag vor allem auch die Dr. Nina Mazursky, die einerseits eine brillante Wissenschaftlerin ist, auf der anderen Seite aber erst durch die Modifizierung ihres Körpers ihren Platz in Gesellschaft, zumal ihr Platz auch außerhalb jener liegt, fand. Am Ende, durch das Tie-In aus “Man of War” wird das alles nochmal grundlegend geändert, da es sich dabei um Geschichten Frankensteins lange vor der Zeit mit dem Monster Kommando handelt.
Es ist wirklich äußerst schade, dass die ein absehbares Ende hat, aber vielleicht ist ihr genau das auch zuträglich, da die Serie dadurch nicht Gefahr läuft trivial zu werden. Wer also Interesse daran hat eine Seite des DC-Universums zu erkunden, die sich weitab vom Superhelden-Mainstream befindet, sollte dringend mal einen Blick auf genau diese Serie werfen.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionexemplar.

2 Comments

Michael · 26. Februar 2013 at 16:07

Der … hat … eine … MINIGUN!

Marco · 27. Februar 2013 at 20:06

@Michael: Und ein Schwert! GLEICHZEITIG! UND EINE GRÜNE, VIERARMIGE EX-FRAU!

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