Comicreview: Hilda und der Mitternachtsriese

Published by Marco on

9783943143577[1]Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 03.2013
Künstler: Luke Pearson
Art: Großes Hardcover
Seiten: 44
Sprache: deutsch
Preis: 18 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Das Buch liest sich viel besser auf der Bettkante (vor).
Rating: 4 von 5 Zwergendaumen nach oben

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Hilda lebt mit ihrer Mutter in völliger Abgeschiedenheit. Zwar gibt es irgendwo einen Bahnhof, aber soweit das Auge reicht ist in ihrer Gegend einfach gar nichts los. Hilda mag das, scheut sie sich doch eher vor der großen Stadt. Eines Nachts jedoch erreichen sie Drohbriefe von einem unbekannten Absender. Das besondere daran: Sie sind winzig. Was es damit auf sich hat, ob Comics für Kinder sogar mich alten Zyniker berühren können und wie ich das alles fand, könnt ihr in folgender Review nachlesen.

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Minidrohbriefe? Am Ende schmeißt noch jemand Kiesel!

Tatsächlich ist genau das der Fall. Hilda und ihre Mutter werden auf das Übelste bedroht und ihnen wird in freundlichen, aber bestimmten, Briefen nahegelegt ihren Wohnort aufzugeben, weil sie so unsagbar laut seien, obwohl doch weit und breit kein anderes Haus zu sehen ist. Darüber hinaus scheint Hilda des nächstens auch noch einen Riesen zu sehen, der sich hinter dem nächsten Berg versteckt und sie mit starren Blick beobachtet. Das alles wird noch mysteriöser, als plötzlich ein Zwerg vor ihr steht und ihr versucht, die Umstände zu erklären.

Zwerge, Riesen, was ist mit Mitternacht?

Der Zwerg gibt ihr die Möglichkeit, die versteckten Dinge der Welt sehen zu können und was sich ihr da offenbart, lässt ihr fast den Atem stocken. Um sie herum befindet sich eine riesige Zwergenstadt, die sich für Menschen umsichtbar um ihr Haus ausbreitete. Zwar können die Zwerge nicht von ihr gestört werden, kann sie diese ja nicht berühren, für die Bewohner ist es aber eben äußerst verstörend, wenn plötzlich ein unberührbarer Menschenfuss durch die Decke ins Wohnzimmer eintaucht. Und unfreundlich ist das ja auch. Und Riesen? Ja die sind ja eigentlich schon lange vom Antlitz dieser Erde verschwunden, als sie vor langer Zeit so hoch sprangen, wie sie konnten. Doch der Riese, den Hilda zu sehen glaubt, lässt sich nicht so einfach verleugnen.

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Moment, ein Kinderbuch mit unsichtbaren Zwergen und heimlichen Riesen?

Natürlich ist es ein Buch für Kinder, sind die Charaktere doch recht einfach, die Geschichte sehr linear, aber ich glaube, dass man hier nicht die üblichen Comicmaßstäbe ansetzen und das lieber unter dem Gesichtspunkt der Zielgruppe bewerten sollte. Die Geschichte ist eben ein modernes Märchen mit lustigen Charakteren, angesiedelt in einer fantasievollen Welt und mit einer Moral, wie sie sich für Kinderbücher gehört – Halte die Augen offen, sei neugierig und mutig, lass dich nicht verschrecken und behalte den Glauben an Magie um dich herum.
Dazu ist das natürlich auch herzallerliebst gezeichnet und bietet selbst Erwachsenen einige Grinser, während Kinder freudig Kichern, zum Beispiel wenn Hilda lauter Zwergenkatzenbabies wie Läuse in den Haaren herumkrabbeln.

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Fazit: Ich bin fast versucht die Phrase zu dreschen, dass dieser Comic nicht nur etwas für Kinder ist. Tatsächlich ist das aber genau der Fall. Es ist eine dieser wenigen Geschichten, die Erwachsene mit ganz anderen Augen betrachten, als es Kinder tun würden und vermutlich ist das der perfekte Comic, um ein Kind nicht nur an das Lesen im Allgemeinen zu bringen, sondern auch, um die Geschichte gemeinsam zu entdecken und zu erleben.

Disclaimer: Vielen Dank an Reprodukt für das Rezensionsexemplar.

1 Comment

Marco (@Fadenaffe) · 4. Juni 2013 at 15:33

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