Comicreview: “Miles Morales: Ultimate Spider-Man” Bd. 2

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Miles Morales ist ja für mich eine der durchaus wesentlich interessanteren Spider-People, weil er zum Einen eben natürlich in einer ganz anderen Welt angesiedelt ist (die Ultimates-Welt ist ja nicht die reguläre Marvel-Comicwelt) und eben zum anderen auch ein ziemlich interessanter Charakter ist, der natürlich nicht weit von Peter Parker weg ist, aber eben auch nochmal ganz eigene Probleme hat. Klar, dass dann auch der zweite Band dieser Serie sein musste, der leider aber auch schon der letzte ist. Aber das ist in Ordnung. Manchmal reichen einer Serie ja auch 12 Ausgaben, wenn man einfach nur eine gute Geschichte erzählen möchte. Und Geschichten erzählen kann ja der Brian M. Bendis ganz gut.

Nahtlos? Nahtlos!

Natürlich setzt der zweite Band so ziemlich nahtlos an dem ersten an, was auch einfach daran liegt, dass hier eine nur 12 Ausgaben umfassende Serie veröffentlicht wird. Wir bekommen also endlich den Kampf der beiden Spider-Men (Peter Parker und Miles Morales) gegen diese Inkarnation des grünen Kobolds (die eigentlich eher ein grünes, Feuer spuckendes Riesenviech ist), bei der Miles erstauntlich souverän auftritt. Und wir erfahren auch, warum Peter Parker auf einmal wieder lebt. Tatsächlich ist das auch Teil der eigentlichen Geschichte, in der am Ende Doctor Doom auftaucht und die geheime Kraft der Spider-People für sich nutzen will. Dazu manipulierte er sogar Kate Bishop (im eigentlichen Marvel-Universum ist sie die Hawkeye) und ihre Familie, um Miles gefangen nehmen zu können. Viel interessanter ist wohl allerdings die Geschichte um den Vater von Miles. Dieser wurde nämlich einst von Nick Fury in eine Verbrecherorganisation eingeschleust, die ziemlich schnell vom äußerst bekannten Gauner Wilson Fisk vereinnahmt wurde, wo auch Miles Vater schnell zu einem hohen Tier wurde. Auf der einen Seite konnte er dann nicht mehr für seinen Sohn da sein, auf der anderen Seite konnte er aber Informationen gegen Fisk sammeln, die ihn für lange Zeit wegsperren könnten.

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Aber das ist am Ende auch alles gar nicht von Bedeutung. Natürlich geht alles irgendwie gut aus, alle sind wieder Freunde und die Schurken sind irgendwie besiegt, allerdings endet der Comic mit einer düsteren Aussicht auf das “Secret Wars”-Event von Marvel, in dem das Ultimes-Universum und das reguläre Marvel-Universum vernichtet werden und aus den Resten etwas neues entsteht, das niemand so richtig versteht. Nicht mal Marvel versteht das so richtig, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Fazit: Am Ende macht es natürlich genauso viel Spaß, wie auch schon der erste Band Spaß machte. Ein bisschen schade ist lediglich, dass es überhaupt nicht mehr relevant ist. Hier hätten meinetwegen auch fünfzig bekannte und beliebte Personen sterben können oder Schlimmeres und es würde keinen Unterschied machen, weil das anstehende “Secret Wars”-Event einfach alles für ungültig erklärt. Und da finde ich es auch ungeheuer nervig, wenn mir das auf der letzten Seite unter die Nase gerieben wird. Denn die Geschichte mit ihren Charakteren, die man zwar irgendwie kennt, aber eben halt doch nicht, ist wirklich sehr, sehr gut und spannend und man möchte eigentlich noch viel mehr Zeit in dieser Welt verbringen. Aber das ist ja leider nicht mehr möglich. Sicherlich macht das auch irgendwie alles Sinn, aber schade ist es trotzdem. Aber wenn man die letzte Seite einfach ignoriert, ist wirklich alles ziemlich gut.

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Erstveröffentlichung: 24.11.2015
Format: Softcover
Preis: 16,99 €
Seiten: 156
Autoren: Brian M. Bendis
Zeichner: David Marquez
Original-Stories: “Miles Morales: Ultimate Spider-Man” #6-12
U-Bahnlesetauglichkeit: Das Cover mit der halben Hydra-Krake könnte verräterisch wirken.
Rating: 3 von 5 Spider-People fanden das gut


2 Comments

Casaloki · 19. Januar 2016 at 7:04

Dann warte auf das Ende von Secret Wars, es ist diesmal wirklich nicht mehr ganz so schlimm verbockt, wie die letzten Events. Und macht sogar Sinn. Wenn du es dir spoilern willst, dann schau dir mal diese Rezension an:
http://majorspoilers.com/2016/01/15/secret-wars-9-review/

Marco · 31. Januar 2016 at 22:59

@Casaloki: Ich hab es jetzt gelesen und es war wirklich doof. Leider. Es war schön und alles und war auch eine gute Idee, aber das Ende war ja nun echt Murks.

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