Comicreview: X-Men: Erste Entscheidung

Published by Marco on

Originaltitel: X-Men: First Class
Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 17.05.2011
Künstler: Jeff Parker, Roger Cruz
Art: Softcover, beinhaltet X-Men First Class 1-8
Seiten: 196
Sprache: deutsch
Preis: 19,95€
U-Bahnlesetauglichkeit: Die Leute freuen sich, wenn sie die X-Men sehen. Ungelogen.
Rating: Es ist vielleicht die erste Entscheidung, aber keine schwere.

Bestellbar bei Panini und die Leseprobe bei mycomics.

Da ja gerade die neue Verfilmung des Stoffs, X-Men: Die erste Entscheidung, anlief und die Kinokassen gehörig durchschüttelt, scheute sich nicht nur Panini die Comics gebunden in einen Sammelband zu veröffentlichen, sondern ich mich auch nicht, diesen zulesen, um später den Film mit seiner Vorlage vergleihen zu können. Allerdings nicht nur, denn diese Heftserie gilt unter anderem auch als idealer Einstieg in die Serie und außerdem ist ein bisschen X-Men ja auch nie verkehrt. Was der Comic nun kann und ob er es überhaupt wert ist verfilmt worden zu sein, könnt ihr in dieser Review nachlesen.

Story? Eine oder mehrere? Oder der komplette Film?

Da der Film auf der, ich sage mal, Welt dieses Comics basiert, sollte man annehmen, dass die Geschichte, die eben jener Film erzählt, auch irgendwo in diesem Band vorkommt. Zumindest ansatzweise. Dem ist aber gar nicht so, handelt es sich bei diesem Sammelband eher um mehrere, lose verknüpfte Einzelgeschichten, die zwar in der Zeit der ersten Klasse der X-Men spielen, dabei aber völlig unpolitisch sind und viel mehr das Leben der fünf aussergewöhnlichen Jugendlichen betrachten, als die Akzeptanz der Mutanten in der regulären Bevölkerung.

So wird in einer Geschichte zum Beispiel ein außerirdischen Bewusstsein bekämpft, in einer anderen ein Dämon, in wieder einer anderen verliebt sich einer der Jugendlichen in einen der Bruderschaft und vieles mehr. Auch die alten, also später die neuen, Bekannten, die Skrulls, finden einen Auftritt. Und Thor. Hier wurde auch sehr darauf geachtet, dass die Geschichten prinzipiell auch für sich allein stehen können und nur wenig oder eher gar keinen Bezug zu vorhergehenden haben. Generell kann man auch sagen, dass die Geschichten nicht nur sehr clever und extrem unterschiedlich und abwechslungsreich sind, sondern auch, dass sie oft mit einer Art Moral enden. Hauptsächlich zwar für die X-Men, aber auch für den Leser, was ich mich dazu bringt zu behaupten, dass sich der Band dann doch eher an jüngere Leser richtet. Das heisst aber natürlich nicht, dass man jung sein muss, um hier seinen Spaß zu haben.

Ja welche X-Men treten hier denn nun auf?

Im Film treten tatsächlich ganz andere Charaktere als im Comic auf. Natürlich ist Professor X dabei, der scheinbar auch schon damals alt und glatzköpfig war. Neben ihm sehen wir aber Beast (der zwar noch nicht haarig und blau, dafür aber schon clever und gelenkig ist), Angel (reich und verzogen), Cyclops (damals schon der Anführer der Truppe), Iceman (der coole – höhö) und Marvel Girl (die Telekinetische). Man muss auch echt zugeben, dass die Auswahl des Teams ziemlich passend ist, weil hier wirklich unterschiedliche Charaktere in einen Topf geworfen worden, die nicht nur mit sich und ihren Problemen, sondern auch mit denen der anderen klarkommen lernen müssen.

Und die Zeichnungen?

Wie ihr in der Leseprobe und hier in den Ausschnitten sehen könnt, ist das alles wirklich extrem bunt gehalten. Also extrem extrem. Das ist einerseits ein bisschen verwirrend, spielt dem Charme der Serie aber ziemlich gut in die Hände. Die Zeichnungen der Charaktere selbst sind natürlich ein bisschen überzeichnet, aber immernoch sehr stimmig. Und ich finde die Kostüme ziemlich cool.

Fazit?

Es ist nicht gelogen, dass diese Serie ein ziemlich guter Einstieg in die X-Men ist, sind hier die Charaktere doch recht überschaubar, wir treffen auf alte Bekannte und alles ist recht linear und gut nachvollziehbar. Alten Comicveteranen würde ich aber, sofern sie nicht direkt auf der Suche nach angenehm seichter Unterhaltung sind, doch auch davon abraten, weil ich dann doch ein bisschen die Komplexität vermisste. Auf der anderen Seite muss ich aber echt sagen, dass das hier einer von den wenigen Comics ist, mit denen ihr eure Kids oder kleinen Geschwister direkt mit dem Stoff anfixen könnt. Tatsächlich wäre das auch gar nicht schlecht, werden alle Entscheidungen des Teams, doch immer auf der sonnigen Seite der Moral getroffen, ohne zu plump oder nervig zu wirken.
Unter dem Strich muss ich sagen: Ich mag den Comic sehr und werde mir auch den zweiten Teil holen.
Welche erste Entscheidung da getroffen wurde, weiß ich allerdings auch nicht.


9 Comments

Jakob · 6. Juni 2011 at 19:05

Bin ja auch die ganze Zeit am überlegen, ob ich mir den kaufen soll. Ist da denn irgendwie eine zusammenhängende Geschichte oder tatsächlich nur die einzelnen Geschichten? Oder hab ich das grad komplett falsch verstanden?

Da Na · 6. Juni 2011 at 19:50

Die Vorschau sieht total nach Witchblade in hell aus : / & viel zu glatt & rotstichig.
Ach, das sind alles nur Vorschiebereien, weil ich nichts mit x-Men zu tun haben will. Reicht, wenn ich das im Kino sehe. & davon bin ich auch noch nicht überzeugt …

Marco · 7. Juni 2011 at 10:04

@Jakob: Nee, das sind im Prinzip alles Einzelgeschichten, die man auch unabhängig voneinander lesen kann. Allerdings haben manche Bezüge zu anderen Stories, die jetzt teilweise aber auch gar nicht in dem Band zufinden sind. Komisch das, aber macht auch nix.

@Da Na: Ich bin da auch immer kritisch, aber ich will sie auch echt mögen. Hier gehts, aber auch hab auch schon Murks gelesen *g*

Celina · 7. Juni 2011 at 16:54

Würde mich ja schon sehr interessieren, so die jungen X-Männer und Frauen… hoffe nur, dass es doch nicht allzu Cyclops-lastig ist, weil mich der Charakter eigentlich eher weniger interessiert, was blöd ist, so als Anführer… aber ich finde es gibt deutlich spannendere Charaktere. Aber wenn ich mich irgendwann mal mit Deadpool und Wolverine komplett eingedeckt habe, kauf ich mir vielleicht diesen Comic.

Marco · 7. Juni 2011 at 17:19

@Celina: Also man kann schon sagen, dass die X-Men alle gleichberechtigt vorkommen. Aber wenn du Wolverine und Deadpool sammelst, ist das hier vielleicht doch nichts für dich 😉

Jakob · 8. Juni 2011 at 17:10

@Marco Ok danke, macht nix, werd es mir jetzt auch kaufen. Bringt ja sonst alles nichts. 😉

Marco · 8. Juni 2011 at 23:29

@Jakob: Aber blätter vorher mal drin herum oder schau dir die Leseprobe an, ja? 🙂

Sanseru · 20. September 2011 at 15:33

Zur Charakterauswahl… das liegt daran, dass diese sechs Charaktere, also Professor X und seine fünf Schüler, tatsächlich diejenigen waren, mit denen die Comicserie in den Sechzigern begann. 😉

Marco · 20. September 2011 at 16:12

@Sanseru: Richtig… ist aber trotzdem komisch, dass sich der Film dann darauf bezieht, aber nur im entferntesten was damit zu tun hat 🙂

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