Comicreview: Hack/Slash 5 – (Re)Animatoren

Published by Marco on

Herausgeber: Cross Cult
Veröffentlicht: 01.01.2012
Künstler: Federica Manfredi, Stefano Caselli, Tim Seeley
Art: Hardcover (enthält Hack/Slash #11-17 und Murder/Suicide)
Seiten: 160
Sprache: deutsch
Preis: 19,80 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Das Cover macht es ein bisschen schwierig. Einzelne Seiten irgendwie auch. Und all das Blut.
Rating: 7 von 10 eingeölten Boobies glänzen im Scheinwerferlicht.

Kaufbar bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Cross Cult (mit ausführlicherer Leseprobe).

Ein irrer Killer geht bei den Suicide Girls um, auf dem Set des Remakes von “The Wizard of Oz” treibt ein Slasher sein Unwesen und dann treffen Cassie und Vlad auch noch auf den berühmt berüchtigten Arzt Dr. Adam West, bekannt aus den Re-Animator-Filmen. Es geht heiss her im fünften Teil der Hack/Slash-Saga und ob das alles sein hohes Niveau halten konnte, wie die Crossover funktionieren und ob man Cassie auch mal ein bisschen nackig sieht, könnt ihr in folgender Review nachlesen

Aber was für Abenteuer müssen unsere Helden denn dieses mal bestreiten? (leichte Spoiler)

In dieser Ausgabe versammeln sich einige Geschichten, die mitunter kaum unterschiedlicher sein könnten. Die erste, “Eiskalt serviert” handelt direkt von einem Slasher, der eigentlich keiner ist. Zwar lässt die Geschichte vermuten, dass er ein Untoter sein könnte, aber eigentlich will er sich nur an ganz schlimmen Männern für den Tod seiner Frau rächen, während ein Medium, das bei der Polizei arbeitet, Cassie auf die Schliche kommt und vermutet, dass sie für die vielen Tode verantwortlich ist, welche die Slasher begingen, die sie eigentlich umbrachte. Die nächste Geschichte, “Selbst/Mord” handelt auch schon von den Suicide Girls, die sicher jeder (männliche.. okay, auch die meisten weiblichen) Leser meines Blogs kennen dürfte. Hier ist der Slasher ein paranoider, klischeebehafteter Netzjunkie, der den Suicide Girls die Schuld an seinem Tod gibt. Seine Fähigkeit? Nun, sein Geist hat sich digitalisiert, weswegen er jedes Girl, das ein elektronisches Gerät benutzt, quasi direkt in den Selbstmord treiben kann. Darauf folgt ein kleines Zwischenspiel, in dem Cassie einen Milch-Traum hat (eben ein Albtraum, hervorgerufen durch den Verzehr von Milchprodukten), das Medium näher beleuchtet wird und in dem die alten Bekannten Lisa und Chris (Die Tierärztin und der Slacker) Pooch (diesen Höllenhund aus einer vergangenen Ausgabe) aufgabeln, der von seinen Meistern in unsere Welt geschickt wurde.
“Hinter dem Regenbogen” handelt vordergründig von einem Slasher, der sich auf dem Set des Remakes von “Der Zauberer von Oz” austobt, hintergründig aber auch von Georgia, der Liebelei Cassies, die sich naiv und todesmutig diesem Slasher entgegenstellt und dabei fast getötet wird. Die letzte Geschichte, “Cassie & Vlad treffen den Re-Animator”, ist der titelgebende dieser Ausgabe und dort passiert genau das, was man vermutet: Sie treffen auf den Re-Animator Dr. Adam West. Das ist aber leider noch nicht alles, denn dieser hat nicht nur Cassies Vater angeheuert, den sie seit der letzten Ausgabe sucht, sondern sich auch die Leiche ihrer Mutter, der ersten Slasherin, der sich Cassie gegenüberstellen musste, organisiert, um weiter an seinem Serum, das den Tod besiegen soll, zu arbeiten. (Kennt ihr die Story des Re-Animators? Das könnte helfen)

Und wie gestaltet sich das alles genau?

Die Geschichte um die Suicide Girls ist recht nett, aber man merkt, wie Tim Seeley hier beschränkt wurde, weil sie eben wirklich nicht mehr als nett ist. Der Slasher ist ein bisschen langweilig und so richtig schön gezeichnet ist es auch nicht, was schon wieder daran liegt, dass Seeley hier selbst zum Pinsel (Höhö) gegriffen hat. Ich mag seinen Stil leider einfach nicht so richtig, aber die Mädels (Ja, man sieht auch die ein oder andere Brust) sind schon ganz nett anzuschauen. Übrigens muss Cassie selbst zum Suicide Girl werden, um den Slashe anzulocken, aber dazu später mehr. Die Geschichte an sich finde ich allerdings ein bisschen trivial.
Das Zwischenspiel kann man in der Nacherzählung vernachlässigen. Es ist zwar storytechnisch ein bisschen wichtig und hat auch ein paar echt gute Gags, aber würde ich euch davon erzählen, hätte ich direkt alles verraten. Die Oz-Geschichte jedenfalls, die ist wieder ganz schön gut. Sowohl von der Story her, als auch von den Zeichnungen, die wie schon des öfteren wieder von Emily Stone stammen. Die Dame kann einfach echt gut zeichnen und trifft genau die richtigen Situationen, Gesichtsausdrücke und Posen, um eine Geschichte zu erzählen.
Jedenfalls werden hier nicht nur die ganzen zweifelhaften Remakeversuche der großen Filmfirmen persifliert, handelt es sich bei diesem Remake hier doch um eine hippere und jugendlichere Version des Zauberers von Oz, sondern vor allem auch die Charaktere weiter entwickelt. Cassie erkennt nämlich, dass sie doch sehr viel für Georgia empfindet und Angst um sie hat, während Georgia Cassie gern beeindrucken möchte. Das ist wirklich niedlich. Außerdem ist in dieser Story der Slasher ein Tinman-Gnom (ich glaube man sagt Kleinwüchsiger), was irgendwie witzig ist.
Die letzte Geschichte handelt eben vom besagten Re-Animator und diese Geschichte ist ein ganz schöner Knüller! Nicht nur, dass wir endlich Cassies Vater kennenlernen, nein auch ihre Mutter spielt eine erhebliche Rolle, wird sie doch Dank des Serums wieder zum Leben erweckt. Wir erfahren nicht nur viel darüber, wie sich Cassies Eltern kennenlernten, sondern auch, wie und warum Menschen erst zu Slashern werden und beobachten Cassies Mutter, wie sie langsam wieder zur Lunch Lady wird, die eigentlich nur ihre Tochter beschützen will, dabei aber eben Leute umbringt. Das Finale, das ist wirklich derbe, wird an dieser Stelle aber nicht gespoilert. Die Zeichnungen stammen hier auch wieder zum Teil von Emily Stone und man hätte es echt kaum besser treffen können.

Du sagtest, dass man Cassie nackt sieht?

Und ihr seht es zum Teil hier schon im Artikel! Allerdings ist die ganze Ausgabe, das Cover verrät es, darauf ausgelegt. Die ersten und letzten vier Seiten selbst bestehen schon aus einer Reihe von Pinup-Bildern, die Cassie zeigen, was okay gezeichnet, aber auf jeden Fall eine nette Idee ist (zumal es auch zur Story passt). Tatsächlich stört mich die Versexung der Figur kaum, wird in der betreffenden Geschichte zwar relativ offen (der Slasher ist im Frauenkörper hauptsächlich nackt) aber nicht billig damit umgegangen. Am Ende des Bandes gibt es noch die obligatorische Covergalerie (die auch irgendwie pinupig ist), den Slasher-Akten, sehr schöne Auszüge aus einem Sketchbook und ein äußerst ausführliches und interessantes Interview mit Seeley, in dem er auch auf die Arbeit mit dem Suicide Girls eingeht.

Fazit: Diese Ausgabe hat auf jeden Fall seine Höhen und Tiefen. Die kurzen Geschichten sind nett, sicher auch mehr, aber die mit den Suicide Girls fand ich äußerst schwach. Das wird aber durch die Re-Animator-Story mehr als entschädigt, welche die Charaktere ein gutes Stück nach vorne bringt, sollte man Sorge gehabt haben, dass sie sich kaum weiterentwickelt. Wer ein bisschen zu kurz kommt ist Vlad, der in dieser Ausgabe leider nur ein untergeordnete Rolle spielt. Okay, sein Name taucht nicht mal im Titel auf, schade ist es aber trotzdem.
Was ich zweischneidig finde ist, dass man auf jeden Fall an dieser Stelle auch die vorangegangenen Ausgaben gelesen haben muss, um hiermit irgendwie klar zu kommen. Es gibt einfach zu viele Personen und Referenzen aus älteren Bänden, die man verstehen muss, um hier wirklich Spaß zu haben. Da ich sie aber gelesen habe, fand ich das hier toll. Es ist vielleicht nicht die beste Ausgabe bisher, dafür aber eine sehr gute, mit tollen Ideen, einigen Lachern und spannenden Entwicklungen.

Disclaimer: Vielen Dank an Cross Cult!


2 Comments

Nemesiscain · 21. Februar 2012 at 23:40

Der Amazonlink verlinkt auf den falschen Comic!

Marco · 22. Februar 2012 at 22:40

@Nemesiscain: Ups, Shit. Dankeschön, ich habs direkt mal geändert 😀

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