Comicreview: Superman – Secret Origin

Published by Marco on

Originaltitel: Superman: Secret Origin
Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 07.02.2012
Künstler: Goeff Johns, Gary Frank, Jon Sibal
Art: Softcover (enthält Superman: Secret Origin #1-6, also die komplette Serie)
Seiten: 220
Sprache: deutsch
Preis: 19,95€
U-Bahnlesetauglichkeit: Superman begeistert doch jeden. Das muss einem also in keinster Weise unangenehm sein.
Rating:  Nur einer von fünf Kryptonitsplittern glimmt noch ganz leicht.

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Kennt ihr eigentlich Superman? Natürlich kennt ihr Superman, aber kennt ihr Superman wirklich? Wisst ihr, was er getan hat, bevor er Superman wurde? Wie er aufwuchs, was er da erlebte, wie er nach Metropolis kam und Lois Lane kennen lernte? Warum er eigentlich so sehr mit Lex Luthor verstritten ist, wie er der Held der Stadt von morgen wurde oder wie ihm seine Mutti eigentlich das Kostüm nähte? Vermutlich nicht, aber ihr könnt es nach dem Lesen dieses Comics wissen. Ob sich das allerdings lohnt, ob es Spaß und vor allem Sinn macht und was an dieser Origin so secret ist, könnt ihr in folgender Review nachlesen.

Also was weiß man denn noch nicht über Supermans Herkunft?

Offenbar tatsächlich relativ viel. Bekannt ist ja, dass Martha und Jonathan Kent das Raumschiff von Krypton auf einem Feld fanden und das sich darin befindliche Alienbaby als ihr eigenes aufzogen. Das wird nie hinterfragt und ist einfach in Ordnung so. Ab da wird die Herkunftsgeschichte von Superman eigentlich nur noch um ein paar Details erweitert, die man aber so oder so ähnlich auch schon in anderen Derivaten sah: Seine Jugendliebe Lana Lang, Krytpo, die Geschichte seines Planeten, erzählt von seinen holographisch projizierten Eltern und eben auch der Fakt, dass Clark Kent und Lex Luthor aus der selben Stadt stammen. Natürlich wird das alles auch noch ein bisschen erweitert, aber mehr als eine Nacherzählung, oder besser Zusammenfassung, ist es bis dahin eigentlich auch nicht. Okay, hinzu kommt vielleicht noch, dass ihm die LEGION aus der Zukunft einen kurzen Besuch in seiner Jugend abstattet.

Interessanter wird es tatsächlich erst, als Clark von Smallville nach Metropolis zieht, was ungefähr in der zweiten Hälfte des Buches geschieht. Hier stellt er relativ schnell fest, dass die Bewohner der statt verbittert und böswillig sind, dabei aber in Lex Luthor den Erlöser sehen, der selbst wiederum der Ansicht ist, dass ihm die Stadtsamt ihrer Bewohner, eigentlich gehört. Aus diesem Grund veranstaltet er auch täglich eine Art Lotterie, bei der die Leute vor seinen Toren darum betteln, für eine komplette Lebensverbesserung ausgewählt zu werden, während Lex auf der anderen Seite weiter Waffen baut und eng mit dem Militär zusammen arbeitet. Klar, dass ihm da ein Superman, der den Leuten nicht nur hilft, sondern ihnen auch noch Hoffnung gibt und ihnen zeigt, dass sie für ihr Schicksal selbst verantwortlich sind, gar nicht in den Kram passt.

Schurken, erzähl uns von den Schurken!

Natürlich ist Lex Luthor der eigentliche Oberschurke dieser Geschichte. Weil der Supermanepos hier aber gerade erst anfängt, kann man davon ausgehen, dass Lex ihn schon irgendwie überlebt. Da müssen wir mal einen Moment realistisch sein.
Trotzdem finden sich natürlich noch die ein oder andere Gefahr, die es zu bändigen gilt. Sei es ein lila Egelmutant, oder der etwas bekanntere Metallo mit seinem Herz aus Kryptonit. Tatsächlich stehen diese aber gar nicht wirklich im Vordergrund. Natürlich gibt es einige epische Kämpfe, gerade mit letzterem, bei dem Superman auch das ein oder andere Mal beeindruckend ausrastet, aber in Wirklichkeit sind hier immer verbohrte Militärs und reiche Lobbyisten die eigentlichen Schurken im Hintergrund, was ja auch ein bisschen auf die eigentlichen Ursprünge des Helden referenziert. Das allerdings merkt man nur, wenn man es weiß. Sonst sind es einfach ein paar Kämpfe, in denen Superman Panzer durch die Gegend wirft oder Gullideckel im Flug schmilzt. Das ist schon ein bisschen cool.

Und sieht es auch gut aus?

Tatsächlich ist mir die Optik des Comics ein bisschen zu geleckt. Es ist schwer zu beschreiben, aber es wirkt detailreicher, als es wirklich ist und es scheint irgendwie trivialer zu sein, als es sein will. Dazu die manchmal recht leblos wirkenden Gesichtsausdrücke, die wirken, wie das unvorteilhafte Standbild eines Videos. Die Farben finde ich manchmal auch etwas unpassend. Ich kann es nicht genau greifen, was mich hier stört, aber “zu glatt” ist gefühlt irgendwie der richtige Ausdruck dafür. Dass der erwachsene Superman allerdings eine sehr große Ähnlichkeit mit Christopher Reeve hat, ist eine nette Zugabe, aber manchmal auch ein bisschen creepy.

Fazit: Ganz ehrlich? Ich kann euch den Comic nicht guten Gewissens empfehlen. Wenn ihr absolute Supermanfans seid, habt ihr ihn vermutlich eh schon im Regal zu stehen, wenn ihr allerdings nur mal bei Supes reinschauen wollt, ist der hier gar nichts für euch. Wenn ihr nämlich eine wirklich gute Supermangeschichte lesen wird, eine wirklich bewegende, nicht triviale, nicht nebensächliche, kann ich euch immer noch “All-Star Superman” ans Herz legen. Sie hat zwar nichts mit dem eigentlichen Universum zu tun (All-Star Geschichten sind eher eine Art Spielwiese für die Autoren), ist aber trotzdem unwahrscheinlich gut, während ihr diese hier wirklich ignorieren dürft. Ausnahmsweise.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar.

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