Comicreview: Deadpool Team-Up 1

Published by Marco on

Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 24.07.2012
Künstler: Mike Benson, Stuart Moore
Art: A4 Softcover (enthält Deadpool Team-Up #892-893 und #895-898)
Seiten: 148
Sprache: deutsch
Preis: 16,95 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Die Zeichnungen sind gewohnt explizit, also vielleicht nichts für einen Überdieschulterlinser
Rating: Alle Helden stellen sich bereits zur Polonaise an.

Kaufbar bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Panini, leider ohne Leseprobe.

„Deadpool Team-Up“ ist auch der Titel der amerikanischen Serie, die bei der Nummer 899 begann, aber bereits nach 25 Ausgaben beendet wurde. Vielleicht heisst das, dass sie nicht gut war, vielleicht aber auch, dass man alles erzählt hat. Das weiß ich leider nicht. Dafür sammelte Paninini aber die ersten 6 Ausgaben in einem Band und wie der ist, kann ich euch ganz genau sagen. Zwar nicht in einem Wort, dafür aber in einer Comicreview. Genauer sogar in dieser hier.

Wovon handelt das denn?

Wie vielleicht bekannt ist, will Deadpool ja ein Held sein, was dazu führte, dass er sich in seiner eigenen Serie einigen bekannten Helden anschloß, die von ihm allerdings nicht so begeistert waren. Vielleicht war das der Grund für eine eigene Team-Up-Serie, vielleicht war es aber auch nur der Wahnsinn. Fakt ist, dass wir hier sechs kurze Geschichten haben, in denen Deadpool wieder zeigt, was er besonders gut kann: Irre sein, um sich ballern und Mädchen verschrecken.

Ein bisschen schade ist vielleicht, dass man die meisten Helden da gar nicht so richtig kennt. Okay, Satanna kennt man vielleicht, die Ghost Rider noch vielleichter (auch, wenn ich nicht wusste, dass es mometan zwei sind) und bestimmt auch den Trucker U.S. Ace, aber wer die Zapata Brüder, It der Koloss oder Captain Englisch sind, war mir gar nicht bewusst. Vielleicht ist das eine verlagspräferenzbegründete Bildungslücke, vielleicht bin ich aber auch nur ignorant und man hätte das wissen müssen. So oder so macht das eigentlich gar nichts, denn lustig sind die Geschichten allemal.

Sei es der liebestolle Deadpool, der sich mit ein paar Dämonen um Satannas Seele streitet, der truckfahrende Big Dee Pee, der sich mit einer Horde Biker-Waschbären anlegt oder der Freakshowdeadpool, der die bärtige Dame abschleppt. Es gibt einige Momente, bei denen man ausgelassen kichern kann.

Allerdings ist es auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig für die Leute, die den Erzählstil von Daniel Way gewöhnt sind. Sicher, der absurde Humor ist auf jeden Fall da und man fässt sich auch öfter an den Kopf, wie unglaublich dreist und doof DP wieder ist, aber der Stil ist eben auch ein anderer.

Vorallem auch der Zeichenstil. Man muss sich öfter mal umstellen und auf etwas neues einlassen. Das klappt zwar, ist aber gerade bei der Geschichte mit den Ghost Ridern etwas schwer. Allerdings kann das ja auch spannend sein, zumal das ja auch die grundsätzlichen Unterschiede der Geschichten unterstreicht. Während die einen sehr realistisch sind, sind andere abgedreht und absurd, übernatürlich oder ein bisschen schwachsinnig oder eben auch fest irgendwo im Marvel-Universum verankert. Das geht schon alles, man muss also nur wollen.

Ich überlege gerade noch, welche der Geschichten meine liebste war. Vielleicht war es wirklich die um den Trucker-Dee-Pee und die aggressive Waschbärbande, vermutlich war es aber auch die um sein Team-Up mit Captain Englisch, wo er ein geheimes Waffenlager ausräumen wollte und aus versehen mit ihm die Kultur tauschte, wodurch der Captain zum typischen Draufgängeramerikaner wurde (obwohl Deadpool ja Kanadier ist) und Deadpool selbst zum höflichen und freundlichen Briten, allerdings ohne die Schwächen, weil diese ja von seinem Heilfaktor bereinigt wurden. Irgendwie abgefahren. Ich weiß es nicht.

Ich muss aber ehrlich gestehen, dass mir das Heft so gut aber auch erst beim zweiten Durchlesen gefiel. Beim ersten hatte ich noch ein bisschen das Gefühl, als würde man Deadpool eher in diese Rollen zwingen und mit Druck versuchen, ihn irgendwie sein Ding durchziehen zu lassen. Erst am Ende hat sich irgendwie das Bild ergeben, dass man zwar genau das versucht hat, es aber auf absurde Weise auch erstaunlich gut funktionierte.

 

Fazit: Als Deadpoolfan greift man hier ja eh blind zu und als Neuling macht es einem bestimmt auch sehr viel Spaß. Ein paar spanendere Helden wären vielleicht nicht schlecht gewesen, aber das Superheldenkabinet ist ja bei Marvel mittlerweile auch so groß, dass man mal zu ein paar unbekannteren greifen muss, um sie aus der Versenkung zu holen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich diese Serie weiter entwickeln wird. So viele Ausgaben sind es da ja auch nicht mehr.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar.

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