Comicreview: Die Wormwold Saga

Published by Marco on

Herausgeber: Tokyopop
Veröffentlicht: 11.2012
Künstler: Daniel Lieske
Art: Hardcover (enthält die ersten drei Kapitel)
Seiten: 128
Sprache: deutsch
Preis: 12 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Aufgrund des Formats völlig gegeben, auch wenn man bei dem Gewackel den Detailreichtum der Zeichnungen übersieht
Rating: 4 von 5 Erwachsenen würden sich auch gern in dieser Welt verlieren.

Kaufbar bei Amazon (Partnerlink) oder Tokyopop mit dem kompletten Comic hier (deswegen auch mal keine Bilder in dieser Review).

Vermutlich ist die Wormworld Saga dem ein oder anderen schon ein Begriff, ist dies doch einer der deutschen Vorzeige-Online-Comics. Jetzt hat Daniel Lieske es geschafft, das endlich auch mal in Buchform zu veröffentlichen, was bei dem Format des Comics sicherlich eine Herausforderung ist. Ob es geglückt ist, ob der Comic überhaupt funktioniert, worum es eigentlich genau geht und wie ich das alles fand, könnt ihr in folgender Review nachlesen.

Sprich, worum geht es?

Die Geschichte handelt von Jonas, der lieber in seinen Fantasien versinkt und den kopf ständig in den Wolken hat, als für die Schule zu lernen. Vermutlich ist das in seinem Alter (irgendwo zwischen 10 und 13) noch alles normal und verständlich, trotzdem aber möchte sein Vater es natürlich ganz anders. Er soll lernen, in der Schule aufpassen und sich nicht ständig seinen Fantasien hingeben. Zu diesem Zweck fährt er mit Jonas zu seiner Mutter, Jonas’ Großmutter, wo er fleißig pauken soll, wäre da nicht nur ein spannender Wald voller Abenteuer und Jonas’ Geheimversteck hinter den Wänden seines Zimmer, in das er sich zum Zeichnen und Schwelgen zurück ziehen kann. Es kommt natürlich, wie es kommen muss und Jonas’ Vater bemerkt, dass das gar nicht die von Jonas gelösten Aufgaben sind, die ihm gezeigt werden, sondern welche von seinen Mitschülern. Der Beschluss steht fest: Nach den Ferien muss Jonas auf ein Internat.

Okay, bisher nichts von Wurmwelten

Korrekt, aber das ändert sich sehr schnell, als eine von Jonas’ Zeichnungen plötzlich zu leben beginnt. Es ist ein strahlend leuchtender Käfer, der ihn zu einem verhangenen Bild lockt. Schnell stellt sich heraus, dass es kein Gewöhnliches Gemälde, sondern der Eingang in eine völlig fremde Welt, ist, in der Jonas schon sehnsüchtig erwartet wird.

Das klingt wie ein Buch für Kinder über die Tücken des Erwachsenwerdens!

So ziemlich genau das dachte ich auch, als ich den Einband las und die ersten Seiten des Buches durchblätterte. Die Zeichnungen selbst sind nämlich sehr weich gehalten, sehr bunt, klar und ansprechend. Kindgerecht möchte ich es fast nennen. Wenn man es aber ernsthaft liest stellt man schnell fest, dass das nur eine sehr oberflächliche Einschätzung ist, da der Comic doch auch auf mehreren Ebenen funktioniert. Dass es für Kids eine sehr ansprechende Geschichte sein kann, ist klar, aber dass sich auch erwachsene Kinder in dieser Welt verlieren können, war bei mir eine eher schleichende Feststellung. Gerade ab dem Punk, wo der kleine Jonas in dieser fremden Welt verschwindet, wird es ungemein interessant, ist diese doch eine völlig fremde, die viele Geheimnisse verspricht.

Funktioniert denn die Adaption des Onlinecomics in die Buchform?

Der Onlinecomic ist in sofern schon außergewöhnlich, als dass sich die Zeichnungen innerhalb der Kapitel von oben nach unten aufbauen, was ein sehr schönes Symbol für das Versinken in dieser fremden Welt ist. Bücher werden ja allerdings in unserem Kulturkreis von rechts nach links geblättert und tatsächlich fällt die ursprüngliche Form der Geschichte hierbei gar nicht auf. Das ist zwar einerseits etwas schade, da doch etwas von dem Besonderen verloren geht, aber auch gar nicht schlimm, weil es auch so prima funktioniert.
Dafür ist das Buch aber an sich auch sehr hochwertig verarbeitet, was allein schon der Prägedruck des Titels auf dem Cover verdeutlicht, aber auch die schweren und sehr hochwertig bedruckten Seiten im Buch fortführen.

Fazit: Einerseits ist dieses Buch, wie bereits angesprochen, total kindgerecht, unschuldig und wirklich schön. Auf der anderen Seite aber macht es sicher auch erwachsenen Lesern Spaß diese neue Welt mit Jonas zu entdecken, die Geheimnisse zu lüften und herauszufinden, was es mit diesem riesigen Wurm auf sich hat, der am Ende des Buches beschrieben wird.

Disclaimer: Vielen Dank an Tokyopop für das Rezensionsexemplar.

2 Comments

nerdb · 30. Dezember 2012 at 16:20

wieder mal ein tolles webcomic, super. ich bin dank dir auch ein großer fan von powernap geworden, da habe ich mich an der fundraising kampagne beteiligt und warte nun gespannt auf das buch
by the way, kennst du delilah dirk and the turkish lieutenant (www.delilahdirk.com)? auch hübsch!

Marco · 2. Januar 2013 at 19:48

@nerdb: Au, das muss ich mir mal näher anschauen. es macht abe auf jeden Fall einen guten Eindruck. 😀

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert