Comiclexikonreview: “The Golden Age of DC Comics” von Paul Levitz

Published by Marco on

Herausgeber: TASCHEN Verlag
Veröffentlicht: 18. Januar 2013
Künstler: Paul Levitz
Art: Übergroßes Hardcover
Seiten: 416
Sprache: deutsch
Preis: 39,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Man kann sich damit sehr gut Platz verschaffen.
Rating: Besser ist verrmutlich nur noch ein Action Comics #1 in Mint Condition.

Kaufbar bei Amazon oder direkt beim Taschenverlag.

Anders, als man es vielleicht bei dem Titel hofft, ist das keine komplette Sammlung an Comics des Golden Age von DC Comics, sondern wirklich anspruchsvolle und überaus interessante Sekundäliteratur, die uns mit Infos versorgt, an die wir anders wohl nur eher schwer kämen. Wie gut es sich weg liest, wie informativ das alles ist und ob ich nun COmicwissenschaften an Universitäten lehren kann, erfahrt ihr in folgender kleinen Review.

Das wichtigste vorab: Dieses Buch ist ein wahrer Klops! Majestätisch reckt es sich in seinem güldenen Einband auf meinem Bücherregal empor, lässt den Golden-Age-Batman verächtlich auf mich herabschauen, während ich es leise flüstern höre: Ich weiß alles und du nichts.
Und so scheint es wirklich zu sein. Das Buch behandelt die Jahre ’35-’56 und ist natürlich der erste Teil des Kompendiums, das der Verlag vor einiger Zeit unter dem Titel “75 Years of DC Comics” veröffentlichte. TASCHEN brachte dies nun in einem handlicheren Format heraus, das zwar ein gutes Stück schmaler, aber dennoch ebenso umfassend ist.
Gerade aus diesen Jahren, die im Allgemeinen eben als Golden Age bezeichnet werden, stammen einige der bekanntesten und in modernisiertem Gewand auch heute noch aktiven Superhelden aller Zeiten. Seien es Wonder Woman, Superman oder Batman – sie alle haben dort ihre Ursprünge und dieses Buch hilft uns dabei, diese Wurzel zu verstehen. Was man nun daraus mitnimmt und was sich ergibt, wenn man jene Versionen mit dem modernen vergleicht, bleibt natürlich dem Leser selbst überlassen.

Alte Cover, Produktionsnotizen, Essays von Paul Levitz, Kinoposter, Skizzen der Zeichner und unglaublich viele interessante Anekdoten- dies alles fand seinen Weg in dieses Werk, dass dadurch vermutlich zur Vorzeige-Sekundärliteratur wird, die sich jeder Fan wünscht.

“Wann war eigentlich der erste Auftritt von Green Lantern?” fragte ich mich, Schlug den Index auf, fand den Namen jenes Helden und blätterte durch die aufgezählten Seiten. Beim fünften oder sechsten Treffer fand ich das Cover von “All-American Comics #16” vom Juli 1940 und fand meine Frage beantwortet. Die Rede ist natürlich von Alan Scott, der damals (und eigentlich auch heute) ja ganz anders war, als die heutigen Laternen. Als Nachschlagewerk ist das Buch also ein bisschen schwierig, benötigt man eben doch auch ein bisschen eigenes Hintergrundwissen. Aber genau diese Leute sind es ja vermutlich auch, die es sich zulegen würden und ich habe wirklich schon wesentlich schlimmere Dinge erlebt, als dazu verleitet zu werden, in diesem Buch zu blättern.

Es ist wundervoll und vermutlich genau das, was comicinteressierten noch fehlt. Das Format ist optimal, es dominiert das Bücherregal und benötigt aufgrund seiner Masse vermutlich sogar ein eigenes, wenn man bedenkt, dass da ja noch vier weitere Bände kommen werden.

Fazit: Ich liebe es und wenn ich es nicht schön hätte, bräuchte ich es ganz dringend. Ich spielte schon oft mit dem Gedanken, mir das Ausgangswerk zu organisieren, finde aber das vorliegende Werk, allein aufgrund des Formats, wesentlich besser. Es erschlägt einen nicht direkt mit seiner Masse und es ist so zwar schon recht schwer, aber immer noch lesbar.

Disclaimer: Vielen Dank an den TASCHEN Verlag für das Rezensionsexemplar.

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