Comicreview: Batman – Bauwerke des Todes
Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 12.02.2012
Künstler: Chip Kidd, Dave Taylor
Art: A4 Softcover/Hardcover (enthält komplett “Batman: Death by Design”)
Seiten: 116
Sprache: deutsch
Preis: 14,95 € / 25,- €
U-Bahnlesetauglichkeit: Lest es bitte in Ruhe, zuhause im Lesesessel
Rating: der Joker gibt 7 von 10 Ha!
Kaufbar bei Amazon (Hardcover/Softcover) oder direkt bei Panini (Hardcover/Softcover) mit Leseprobe bei mycomics.
Gotham City sieht sich einer großangelegten Modernisierung gegenüber gestellt, was an sich natürlich eine gute Sache ist, aber trotzdem einigen Leuten missfällt. Das für sogar soweit, dass es einige äußerst bizarre “Unfälle” gibt, bei der die Leben vieler Bewohner der Stadt in Gefahr gebracht werden. Darunter natürlich auch das von Bruce Wayne selbst, ist er doch federführend bei der Umsetzung er Pläne. Allerdings ist er auch Batman und kann die Anschläge natürlich nicht auf sich beruhen lassen. Worum es hier genau geht, warum das kein gewöhnlicher Batman-Comic ist und wie ich das alles fand, erfahrt ihr in folgender Review.
Worum geht es denn genau?
Der Titel verrät ja schon, dass Bauwerke und Architektur im Allgemeinen eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen. Tatsächlich geht auch alles von der Gotham Central Station, dem Hauptbahnhof Gothams, aus, der abgerissen und neu aufgebaut werden soll, was Bruce Wayne natürlich total gelegen kommt, will er die Gelegenheit doch nutzen, um dort eines seiner Verstecke einzurichten. Das Problem ist nur, dass das Gebäude zwar sehr baufällig, aber architektonisch äußerst wichtig ist. Die Geschichte selbst entwickelt sich aber nicht in die Richtung, dass der Joker, obwohl er natürlich auch den ein oder anderen guten Auftritt hat und auch am Ende der Geschichte eine zentrale Rolle spielt, die ganze Stadt bedroht und wieder alle mit seinem Lachgas vergiften will, sondern tatsächlich in jene, dass sich ein riesiger Sumpf der Korruption im Baugewerbe Gothams vor Batmans füßen offenbart. Hier wurde an Materialien gespart, dort absichtlich fehlkalkuliert – es sind eben nicht immer nur die Superschurken, von denen eine tödliche Gefahr ausgeht.
Ist es das, was den Comic so besonders macht?
Auch, den diese Art von Feindbild ist recht alt und lange, sehr lange, nicht mehr in Comics zu sehen gewesen. Tatsächlich ist es aber auch die Optik, die den Comic recht herausragend macht. Die Zeichnungen, ihr sehr es ja selbst, scheinen lediglich höchst detaillierte Bleistiftzeichnugnen zu sein. Also sie sind es nicht, denn mitunter wurden sie koloriert und natürlic hdigital nachbearbeitet, die Technik passt sich aber so herrlich der Thematik der Geschichte an, dass ich es fast einen Geniestreich nennen würde. Schließlich geht es hier um Gebäude, Architektur, Konstruktionen, Bauskizzen – das macht total viel Sinn. Die Gebäude Gothams scheinen perfekt dem Fluchtpunkt folgend unermesslich in die Höhe zu wachsen, Elektronisches ist sehr archaisch und man kann fast schon erraten, welche Linien mit welcher Art Bleistift gezogen wurden. Darüber hin aus auch die Mode. Herrlich! Als würde sie direkt aus den 20ern stammen, was auch Batmans recht ungewohnte Optik erklären könnte. Ich muss es sagen, auch, wenn es wie eine Floskel klingt: Optisch kann der Comic so einiges (bitte unbedingt die Leseprobe checken!).
Aber die Story selbst?
Man kann nich sagen, dass sie nicht spannend ist und bestimmt noch weniger, dass sie nicht mit einigen sehr unvorhergesehenen Wendungen überrascht. Vor allem ist sie auch dadurch interessant, dass Bruce Wayne hier Interesse an einer Frau zeigt, die keine Superschurkin ist. Auch das Ende ist sehr gut, sehr zufriedenstellend und auch ein bisschen leider so, wie es sich im Verlauf der Geschichte abzeichnet. Vielleicht kann man das uninspiriert nennen, aber es tut gut, wenn Batman-Geschichten auch mal gut und nicht in völliger Verzweiflung enden. Trotzdem finde ich sie stellenweise ein bisschen oberflächlich. Also sie ist gut, recht gut sogar, aber ihr fehlt ein bisschen der Pfiff, wenn man das so sagen kann. Dieses ‘Oho’ quasi. Da schwächelt der Comic ziemlich, aber er macht es natürlich wieder durch die angesprochene Optik wett. Vermutlich ist es eher ein Durchblätter- und Staunecomic, als ein Lesecomic. Ich erfinde einfach Comickategorien zur Beschreibung, wenn das okay für euch ist.
Fazit: Wenn man sich mal einen künstlerisch sehr anspruchsvollen Comic geben möchte, acht man hier auf keinen Fall etwas falsch. Es gibt bessere Batmangeschichten, klar, aber die Story und Optik unterstützen sich hier gegenseitig auf eine Weise, die nur möglich ist, wenn man zeichnerisch mal andere Wege bestreitet, was ja gerade im Mainstream nicht nur schwierig, sondern leider auch sehr selten ist.
3 Comments
mandarine_one · 13. Juni 2013 at 20:09
Chip Kidd ist glaub ich nicht der erfahrenste Comic-Autor. War sogar sein erster, wenn ich mich nicht irre (hab mal einen Vortrag von ihm gesehen wo er über den Comic spricht.) Aber das könnte den fehlenden Pfiff und das fehlende “Oho” erkläre ^^
Da Na · 13. Juni 2013 at 22:39
Hhmm, also eher ein Bildband als eine Batman-Story. Weil die muß natürlich in völliger Verzweiflung enden 😉
Marco · 14. Juni 2013 at 18:09
@mandarine_one: Ja stimmt, das wird auch in den Extras zum Comic erwähnt. Und für eine erste Arbeit ist es echt okay… dafür ist es hübsch *g*
@Da Na: Isjaso 😉