Comicreview: Deadpool #15

Published by Marco on

DEADPOOL15_299Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 23.04.2013
Künstler: Daniel Way, Carlos Barberi, Alejandro Garza
Art: A4 Heftchen (enthält “Deadpool” #50-54)
Seiten: 116
Sprache: deutsch
Preis: 5,95 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Ist das da Hugh Jackman auf dem Cover?
Rating: Großartig! Ich kann aber nur 4 von 5 klirrenden Schwertern geben, weil das einfach noch besser werden muss!

Leider von nirgends mehr beziehbar, aber vielleicht habt ihr noch bei eBay Glück.

In den letzten Ausgaben hatte es sich Deadpool ja zur Aufgabe gemacht, endlich mal zu sterben und fand, im Kampf gegen sein Double, auch endlich die Lösung für all seine Probleme – ein Mittel, das seinen Heilfaktor ausschaltet. Doch leider traf es den falschen Deadpool, weswegen alle Verantwortlichen nun denken, dass er tot sei und er keinerlei Möglichkeit besitzt, an dieses Mittel zu kommen. Oder hat er? Erfahrt, wie es in diesem Epos um Deadpools Todeswunsch weitergeht.

Also jetzt mal ganz langsam

Zwar ist Deadpool der wahnsinnigste aller Auftraggeber und zweifelsfrei aller Marvelfiguren, hat aber doch den ein oder anderen lichten Moment. Jetzt muss er all seine wachen Momente zusammen nehmen, um einen Plan zu schnitzen der so komplex ist, dass ich ihn nach drei mal lesen noch nicht ganz verstanden habe, der so verworren ist, dass ich mir das vermutlich alles auf A0 aufmalen müsste und der so riskant und stellenweise clever und doof zugleich ist, dass vermutlich nur Deadpool auf diese Idee kommt.
Er vergleicht es selbst mit einem Schachspiel, obwohl er gar nicht weiß, wie man eigentlich Schach spielt. Fakt allerdings ist, dass der Superschurke Tombstone Deadpool umbringen will, da der ihn einst ins Gefängnis brachte. Daher organisierte er sich Strähnen seines Haars, um daraus ein Serum herzustellen, dass Mutanten ihrer Kräfte beraubt. Fakt ist auch dass genau Wilson Fisk ziemlich heiss auf so ein Mittel wäre, was wiederum bedeutet, dass die X-Force, die Sondereinsatztruppe der Mutanten, die alle Gefahren auf unkonventionelle Art beseitigt, dieses Serum in ihre Hände bekommen muss, um die Mutantencommunity zu schützen. Das sind die Mitspieler, aber den Regeln konnte ich nicht folgen. Auf der einen Seite schließt sich Deadpool der X-Force an, und setzt sie auf Wilson Fisk an, auf der anderen Seite schickt er seinen Freund und Hydra-Agenten Bob zu Fisk, um ihm erst davon zu erzählen, der dann mit Tombstone in Kontakt tritt und am Ende ist der Kampf der X-Force (mit debei sind Wolverine, Psylocke, Nightcrawler und Fantomex) gegen Typhoid Mary, geschickt von Fisk, ein Bandenkrieg. Könnt ihr mir folgen? Ich kann es gerade nämlich nicht mehr, aber es war total cool.

Also bekommt Deadpool dieses Serum?

Am Ende wurden alle verarscht und gegeneinander ausgespielt und das ist etwas, was man Deadpool in keinster Weise zugetraut hätte. Tatsächlich ist es aber sein Freund Bob, der ihm das Serum im Auftrag von Tombstone verabreicht, weil dieser ihm Mitgefühl lehren will. Wenn er sterblich wie wir sei, denkt er, könne er uns besser verstehen und wäre nicht immer dieser narzistische Arsch, den wir als Leser ja so mögen. Allerdings war es ja genau das, was Deadpool die ganze Zeit wollte. Deadpool ist sterblich und Wolverine ist sauer.
Sauer genug, um ihn zu verfolgen und zu töten, kommt doch heraus, dass das Serum lediglich bei ihm wirkt. Wolverine kann ihn stellen, allerdings hatte Deadpool mittlerweile nicht nur einen Sinneswandel (Bob befürchtet, dass Tombsone ihn töten würde), sondern auch ein Serum-induziertes Faceliftig. Narben ade. Wolverine kann ihn allerdings riechen, elaubt ihm aber Bob zu retten, sich ihm dann aber zu stellen, dass Wolverine ihn töten kann.

Puh

Puh indeed! Wie gesagt, das ist alles sehr verwirrend, hat aber genau die nötige Komplexität und die heiss ersehnten Woah-Momente, die man von einer so großartigen Serie erwartet, die langsam aber sicher zu Ende geht. Sei es das mehr oder weniger liebevolle Verstümmeln mit Wolverine oder die kurzen Sexfantasien mit Gevatter Tod, besonders cool wird es aber erst, wenn sich alle Kontrahenten gegenüberstehen und aufeinander losgehen. Besonders unerwartet kommt da aber wirklich die Stelle, an der Deadpool Reue zeigt und seinem Freund Bob, der sonst eher als Fussabtretet diente, helfen will zu überleben, obwohl er selbst mittlerweile nicht mehr über seine wichtigste Fähigkeit verfügt. Ganz tief in seinem Herzen ist Deadpool eben doch irgendwo ein Guter. Vielleicht etwas mißverstanden, aber doch ein guter. Ein Guter, der ziemlich gewiss sterben wird. Zwar nicht in dieser Ausgabe, aber da kommen ja auch noch zwei. Sterblich ist er ja zumindest schon.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar

1 Comment

Die Marcoin (@Fadenaffe) · 3. Juli 2013 at 12:20

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