Comicreview: “Hit-Girl” in ihrem eigenen Comic, ohne Kick-Ass, aber mit allem, was wir an ihr mögen

Published by Marco on

KICKASSHITGIRL_Softcover_271[1]Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 13.06.2013
Künstler: Mark Millar, John Romita Jr.
Art: A4 Softcover (enthält komplett “Hit-Girl” #1-5)
Seiten: 126
Sprache: deutsch
Preis: 14,95 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Kinder die böse Menschen auf brutalst mögliche Weise töten – da muss man abwägen.
Rating: 4 von 5 gespaltene Schädel.

Kaufbar bei Amazon (deutsch, englisch – Partnerlink) oder direkt bei Panini mit Leseprobe bei mycomics.

Was geschah eigentlich zwischen “Kick-Ass” und der Fortsetzung? Wenn ein Mafiaboss, muss diese Stelle natürlich schnell neubesetzt werden, da sonst pures Chaos ausbricht und da der Sohn von Don Genovese noch nicht so weit ist und laut “Kick-Ass 2” ja im Ausland unterwegs war, musste da jemand anderes her. Und was macht Mindy eigentlich ohne ihren Vater Bug Daddy in ihrer Rolle als Tochter in einer normalen Familie? Kann sie das Töten einfach so aufgeben? Außerdem ist das ja auch noch Kick-Ass selbst, der noch lange nicht der Superheld ist, der er werden kann. Diese und andere Fragen werden in folgender Review beantwortet werden.

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Endlich bekommt sie ihren eigenen Comic!

Hit-Girl war ja immer der heimliche Star der Serie. Das junge Mädchen hat alles, was einen Superhelden ausmacht: Markige Sprüche, athletische Fähigkeiten, den Zugriff auf ein außerordentliches Waffenarsenal und keine Scheu vor übertriebener Gewalt. Eben all das, was Kick-Ass so dringend benötigt. Klar, dass er sie bittet, ihn zu unterrichten. Im Gegensatz dazu fehlen ihr aber völlig die sozialen Überlebenskills, weswegen er ihr unbedingt beibringen muss, wie man auf dem Schlachtfeld, der sich Schulhof nennt, zurechtkommt und bestenfalls sogar Freunde findet. Aber täuscht euch nicht, das hier wird kein Teeniedrama à la “Highschool Musical”, denn auch die Gewalt und die Jagd auf Mafiosis kommt hier nicht zu kurz.
Mit dem Tod von Don Genovese muss die Stelle des Gangsterbosses neubesetzt werden. Natürlich hat der Sohn des toten Dons ein Auge auf die Position geworfen, aber es wird für besser befunden, diese Stelle mit dem Bruder des verstorbenen Dons neu zu besetzen. Dieser wohnt in einem Gefängnis, weil er einfach nichts anderes gewohnt ist und sich dort sicher fühlt, während Chris Genovese ins Ausland geschickt wird, um dort die mysteriösen Fähigkeiten der größten Meister zu erlernen. Zumindest denkt er das, wird er doch eigentlich von allen nur um sein Geld erleichtert. Währenddessen arbeitet Mindy als Hit-Girl die Todesliste ihres Vaters ab, und jagt ein paar Mafiosis. Diese allerdings sehen vor allem in ihrem Ziehvater, dem Polizisten Marcus eine Gefahr, bedrohen ihn, dringen in das haus der Familie ein und das kann Mindy natürlich nicht akzeptieren.

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Tötet sie sie alle? Und findet dann Freunde?

Vielleicht sind die Tricks, die man bei der Verbrechensbekämpfung einsetzt, nicht unbedingt jene, die man benutzt, um Freunde zu finden. Allerdings stellen diese sich auch als äußerst effektiv heraus. Ein bisschen bedrohen, ein bisschen einschüchtern und vielleicht ein bisschen Todesangst sorgen schnell dafür, dass Mindy von der führenden Mädchenclique ihrer Klasschenstufe nicht nur akzeptiert, sondern zur Anführerin erkoren wird. Unterdessen muss Kick-Ass von ihr lernen, was es eigentlich bedeutet, ein Superheld zu sein. Er muss durch Fenster springen, Schurken bekämpfen und natürlich auch immer den passenden Spruch parat haben – am besten bevor er die Szene betritt.
Die Geschichte spitzt sich allerdings zu, als das Haus der Familie von ein paar Schurken gestürmt wird. Glücklicherweise hatte Mindy ihre Eltern noch rechtzeitig unter Drogen gesetzt (sie kann das Jagen einfach nicht seinlassen), um den Eindringlingen eine Lektion zu verpassen, die sie ziemlich schnell vergessen. Weil sie sterben und man sich ohne Gehirn im Kopf nicht besonders viele Dinge merken kann.
Um die Bedrohung schnell zu beenden, setzt Mindy alles auf eine Karte und will alle führenden Köpfe des Syndikats in einer Nacht umbringen, was gar nicht so einfach ist, da eben einige auch im Gefängnis sitzen und von dort aus ihre Aktionen planen. Allerdings dürfen wir auch nicht vergessen, dass wir hier von Hit-Girl reden – der abgefucktesten Superheldin, die es jemals gab.

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Fazit: Wir wissen, was bisher geschah, und wir wissen, was geschehen wird. Was wir nicht wussten, ist, was zwischendurch geschah und wie das Leben einer ehemaligen Heldin aussieht, wenn sie in die Zivilisation zurückkehrt, sich bisher eher für Stich- und Schusswaffen, als für Barbies neustes Traumhaus interessierte. Hier werden diese Fragen beantwortet und sie sind mitnichten so trivial, wie man es vielleicht vermuten mag. Die Geschichte ist auf jeden Fall genau so blutig, brutal und stellenweise absurd, wie man es sich wünsch, erhofft und vermutet, macht dabei unglaublich viel Spaß und fügt dem Universum ein Kapitel hinzu, von dem wir gar nicht so genau wussten, dass wir es unbedingt wollen. Aber wir wollen es nicht nur, wir brauchten es ganz dringend. Und es macht Spaß. Höllischen Spaß. Vielleicht sollte man sich nicht so sehr darüber freuen, aber es ist einfach herrlich, wenn Mindy beim Nachbarn nach einem Vorschlaghammer fragt, um dem Anführer der Eindringlinge zu bearbeiten, damit ihr Ziehvater Marcus am Ende als Held dastehen kann. Außerdem gibt es da noch so einige andere Szenen, die ihr unbedingt gesehen haben müsst.

xoxo, euer Hit-Boy

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar.

5 Comments

Marcel · 16. Juli 2013 at 17:43

Oh, das habe ich letztens schon gesehen. Hab es dann nicht gekauft weil ich dachte das wäre so ein schlechter “Wir brauchen jetzt noch was zu Kick Ass für mehr Kohle”. Aber schön das es gut ist.

Marco, da wir beim Thema Gewalt sind. Hast du schon mal was von Luther Strode gehört (oder sogar gelesen)? Ich fand den großartig 🙂

jens hohmann · 16. Juli 2013 at 19:14

na gugge ma. heute nachmittag gekauft.

Marco · 19. Juli 2013 at 16:04

@Marcel: Ich kann das hier voll empfehlen. Klar ist es aufs Kohlemachen ausgelegt, aber das ist ja die ganze Serie. Die Comics sind ja schon alle so gemacht, dass sie super verfilmt werden können 🙂
Luther Strode, ja ich weiss, ich muss das unbedingt mal lesen *g*

@jens hohmann: Na dann bin ich mal auf deine Meinung dazu gespannt 😀

Hrr Frdrsdrf (@Fadenaffe) · 16. Juli 2013 at 16:21

#MindsDelight Comicreview: “Hit-Girl” in ihrem eigenen Comic, ohne Kick-Ass, aber mit allem… http://t.co/bstNyF9rAm

@PaniniVerlag · 19. Juli 2013 at 10:19

@Fadenaffe über “Hit-Girl” das Prelude zu “Kick-Ass 2” http://t.co/KX9cFSshAW

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