Comicreview: Avengers – Der endlose Krieg

Published by Marco on

MARVELGRAPHICNOVELAVENGERSDERENDLOSEKRIEG_HC_246[1]Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 08.10.2013
Künstler: Warren Ellis, Mike McKone
Art: Hardcover (enthält komplett “Avengers: Endless Wartime”)
Seiten: 128
Sprache: deutsch
Preis: 19,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Handlich, praktisch, wunderbar.
Rating: Leider fand das nur einer von fünf Avengers gut.

Erhältlich bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Panini mit Leseprobe bei mycomics.

Mit diesem Comic haben sich Panini und Marvel etwas richtig Interessantes ausgedacht, erschien dieser doch zeitgleich in allen Ländern, in denen Comics einen recht hohen Stellenwert geniessen. Als Autor konnte man für den Comic sogar Warren Ellis gewinnen, der eigentlich immer äußerst unterhaltsame Geschichten schreibt und mit einer sehr schön gestalteten Prestige-Ausgabe hat zumindest auch der Einband eine sehr schöne Optik. Aber kann der Comic am Ende wirklich halten, was die Prämissen versprechen? Natürlich erfahrt ihr die Antwort auf diese brennende Frage in dieser kleinen Review.

Erzähl doch mal mehr vom Einband!

Ich glaube dieser Comic zeigt am Besten, warum Hardcovers manchmal echt eine schöne Sache sind. Das Cover ist in schlichtes Schwarz/Weiß gehalten, mit Silber akzentuiert und ein paar Spritzer rot geben ihm nochmal den richtigen Kick. Das Cover-Motiv selbst ist auch ziemlich cool und in seiner ruhigen Art wirkt es etwas bedrohlich, dabei aber unaufgeregt und eigentlich will ich gar nicht über Cover reden, aber das hier lädt wirklich dazu ein. Aber dann ist da ja noch die Story…

Die da wäre?

Die Geschichte dreht sich in erster Linie um Captain America, der in der modernen Welt nicht so richtig gut klar kommt, und in zweiter Linie auch um Thor, der in unserer Welt noch so einiges zu erledigen hat. Interessanterweise sind die Schatten aus Captain Americas Vergangenheit auch ein Schandfleck in Thors Geschichte. Während des zweiten Weltkriegs nämlich sollte Cap ein geheimes Nazi-Waffenlabor zerstören, dachte auch, dass er dabei Erfolg hatte, irrte sich aber schrecklich und nun wurden diese Waffen, auch mit Hilfe von S.H.I.E.L.D. weiter entwickelt. Allerdings basieren sie im Original nicht etwa auf Nazi-Technologie, sondern sind die Nachkömmlinge eines alten Drachen, den einst schon Thor jagte, aber nicht schaffte zu erlegen. Nun wollen nicht nur die beiden die neue Waffenfabrik zerstören, sondern erhalten auch Unterstützung von anderen Avengers, wie Wolverine, Iron Man, Black Widow, Hawkeye und sogar Hulk, was die Mission zu einem politischen Debakel werden lassen könnte.

Aber…

Eigentlich klingt das soweit ja ziemlich spannend. Immerhin haben wir hier die beliebtesten Avengers, ein bisschen Tiefe, eine uralte Verbindung zwischen Captain America und Thor, Drachen und in Kampfdrohnen umgebaute Drachennachkömmlinge und natürlich auch ordentlich viel Superheldenklopperei. Die Geschichte löst sich dahingehend auf, dass S.H.I.E.L.D. die Rächer für recht unzuverlässig hält und sie gern gegen ein eigenes Verteidigungssystem ablösen würde. Klar, dass man da gerne mal auf alte Nazi-Schrägstrich-Asgard-Technologie zurückgreift. allerdings sorgt das eben auch dafür, dass die Avengers bei S.H.I.E.L.D. noch ein bisschen schlechter ankommen und ihnen sogar mit dem Hulk gedroht wird, indem man Bruce Banner zu ihnen bringt und einfach darauf wartet, bis er ausrastet. Allerdings hat dieser auch nur wenig Lust darauf von anderen missbraucht zu werden, weswegen er sich den Rächern anschließt und ein bisschen in der Waffenfabrik ausrastet. Das ist cool und mach wirklich sehr viel Spaß, reicht mir aber nicht für einen tollen Comic.
Und um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Es wird leider nicht so wirklich gehalten, was versprochen wird. Die Zeichnungen von Mike McKone sind zwartoll, aber ein bisschen oberflächlich und die Geschichte, obwohl vom großartigen Warren Ellis, wirkt ein bisschen fade und stellenweise sogar ziemlich zusammenhangslos. Es gibt da diese eine Stelle, in der die Avengers zusammensitzen und über Caps Probleme reden, als Thor einfach dazukommt und von seinem Drachen erzählt, den er mal erlegen wollte, es aber nicht schaffte. Als Leser wundert man sich, hatte ihn doch nun wirklich keiner nach seiner Lebensgeschichte gefragt. Tatsächlich fühlt es sich sogar so an, als würden an der Stelle ein paar Seiten fehlen, allerdings muss das offenbar so sein. So merkwürdig. Das ist alles leider ein bisschen schade und ein bisschen enttäuschend, hatte ich mir doch davon wirklich mehr erwartet. Am Ende bleibt leider nur ein unglaublich cooles Cover mit tollen Namen drauf, aber leider mit sehr trivialem Inhalt.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar.

1 Comment

Herr Friedersdorf (@Fadenaffe) · 5. November 2013 at 14:55

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