Comicreview: “Secret Service” von Mark Millar und Dave Gibbons

Published by Marco on

SECRETSERVICE1_Softcover_715[1]Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 19.11.2013
Künstler: Mark Millar, Dave Gibbons
Art: Softcover (enthält “Secret Service” #1-6)
Seiten: 172
Sprache: deutsch
Preis: 19,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Mit Superagentengeschichten findet man Freunde.
Rating: Gaia findet das recht gut

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Vermutlich gelangt jeder in seinem Leben mal an den Punkt, an dem er gerne ein Supergeheimagent werden möchte. Natürlich nicht irgendeiner, sondern der beste, den es gibt. Jack London ist dieser Supergeheimagent, rettet mitunter jede Woche mindestens ein mal die Welt vor der unausweichlichen Katastrophe und sitzt nun an einem Fall, der sowohl Entführungen von Stars der Science-Fiction-Scene, als auch das Ende der Welt beinhaltet. Das ist natürlich das tägliche Brot von Jack, so richtig Sorgen bereitet ihm aber sein Neffe Gary, der in einem Londoner Vorort immer weiter in die Kriminalität abrutscht, während seine Mutter an einen gewalttätigen Lebenspartner geraten ist. Wie es für die beiden ausgeht, was wie sie dads Ende der Welt vereiteln können und wie der Comic im Ganzen so ist, erfahrt ihr in folgender Review.

Wie secret ist so ein Service, wenn es einen Comic darüber gibt?

Jack London ist der beste Agent ihrer Majestät, rettete unzählige Male die Welt und ihm wird nie dafür gedankt werden. Seien Familie glaubt er arbeite irgendwo als IT-Fachmann, wundert sich aber schon ein bisschen über seinen Ausweis, mit dem er seinen Neffen stets aus dem Gefängnis holen kann, wenn dieser mal wieder irgendwelchen Unsinn anstellte. Und das macht er wirklich oft.
Irgendwann erkennt Jack jedoch, dass er seinem Neffen gar nicht so unähnlich war und lediglich eine Chance brauchte, um sein Leben auf die rechten Bahnen zu lenken. Diese Chance gibt er seinem Neffen und schleust ihn in das Superagentenausbildungsprogramm ein, in dem er Beweisen kann, dass er wirklich mehr ist, als alle zu glauben scheinen.
Und tatsächlich wird Gary schnell zu einem Musterschüler. Natürlich hat er bereits einige Fähigkeiten (Videospiele sei Dank), es fehlt lediglich am Feinschliff. Nur Stil und Auftreten kann er nicht lernen, weswegen er zum Gespött der Mitschüler wird. Sie respektieren ihn wegen seiner Fähigkeiten, lachen aber über ihn, weil er beispielsweise in Ghetto-Chic versuchen muss wohlhabende Ladies zu verführen.
Über der Geschichte der Ausbildung Garys breitet sich aber der Schatten eines gestörten Genies aus, das einen Plan ersonnen hat, um die Menschheit zu retten. Er ist Anhänger der Gaia-Theorie, die besagt, dass die Erde ein lebender Organismus ist, der sich gegen die Ausbreitung der Menschen mit Naturkatastrophen zu wehren versucht. Er möchte ihr dabei helfen, indem er einen Großteil der Menschheit vernichten will, während er natürlich einige rettet. Und weil er ein Nerd wie wir ist, sich da natürlich auch ein paar bekannte Figuren aus Sci-Fi-Filmen dabei, darunter natürlich Mark Hamill und Ridley Scott.

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Ist es denn mehr als die abgedroschene Agenten-Geschichte?

Die Vergleiche zu James Bond liegen natürlich auf der Hand, allerdings ist die Story hier teilweise eine Parodie auf ihn, teilweise aber auch eine gefühlte Erweiterung. Die Thematik ist äußerst modern, der Superschurke scheint einer von uns zu sein und als Leser kann man seinen Antrieb wirklich gut nachvollziehen. Dass die Geschichte dabei auch ein wenig aus dem Blickwinkel von Gary erzählt wird, der diese Welt gerade erst versucht kennen zu lernen, ist dabei wirklich hilfreich. Natürlich gibt es auch ein waffengespicktes Auto und allerlei andere Agentenspielzeuge, die ja jeder irgendwie cool findet.
Die Geschichte selsbt ist allerdings äußerst clever und hält ein paar sehr überraschende Wendungen parat, mit denen man wirklich nicht rechnen kann. Eine ist sogar so überraschend, dass ich es an der Stelle tatsächlich nicht glauben konnte, zurück- und wieder vorblättern musste, um mich zu vergewissern, dass das gerade wirklich genau so passiert ist. Wie von Mark Millar sonst auch gewohnt, hat es natürlich diesen speziellen Humor, den man gern auch als etwas flach bezeichnen kann, der die sonst doch recht ernste Story aber ein bisschen auflockert. Dabei enthält der Comic aber auch nicht so viel Gewalt, wie man es sonst von ihm kennt. Wenn dann, dann aber schon. Das ist ja klar.
Die Zeichnungen selbst wirklich allerdings ein bisschen kühl und uninspiriert. Im Großen und Ganzen geht es schon und es ist weder schön noch hässlich, hauptsächlich ist es aber einfach nichts besonderes. Vielleicht ist es eher die Story, die diesen Comic auszuzeichnen versucht.

Fazit: Und die ist wirklich nicht schlecht.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar

3 Comments

Jan Dach · 10. Dezember 2013 at 18:34

Es klingt echt toll und die Zeichungen gefallen mir auch sehr.
Finde nur immer den Preis so teuer für Comics die man dann halt einmal liest!
Dennoch werde ich als Fan von diesen Heftchen das definitiv gönnen!
Danke für den Tip 🙂

LG Jan

Evelyn · 24. Dezember 2013 at 18:41

Woah total krass! Habe das Heft unterm Weihnachtsbaum gefunden und habs grad durchgelesen. Richtig gute Geschichte!

Herr Friedersdorf (@Fadenaffe) · 10. Dezember 2013 at 15:45

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