Comicreview: East of West

Published by Marco on

EASTOFWEST1_Softcover_386_digital[1]Herausgeber: Panini
Veröffentlicht: 20.05.2014
Künstler: Jonathan Hickman, Nick Dragotta
Art: Softcover (enthält “East of West” #1-5)
Seiten: 148
Sprache: deutsch
Preis: 16,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Ich las es blöderweise neben einer Gruppe Geschwätziger Touris. Aber das ist nicht schlimm, weil ich es dann nochmal lesen mussdurfte.
Rating: 1 von 1 (gerundet) Irgendwasse. Egal. Der Comic ist mega!

Kaufbar bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Panini, mit Leseprobe bei Panini.

Stellt euch vor es ist Apocalypse und drei der vier apokalyptischen Reiter haben da total Lust drauf. Nun stellt euch vor, dass der vierte, Gevatter Tod, gar kein Interesse daran hat, weil er sich um ganz eigene Angelegenheiten kümmern muss, wie beispielsweise zu seiner großen Liebe zurück zu finden. Und nun stellt euch vor, dass das alles in einer futuristischen Westernwelt stattfindet, die unserer in manchen Details vielleicht gar nicht so unähnlich ist, in anderen dafür aber umso mehr. Und nun stellt euch noch kurz vor, dass das ein ganz, ganz toller Comic ist.

Wie toll genau?

Ganz, ganz, beziehungsweise sehr, sehr. Je nach dem. Das liegt vermutlich vor allem daran, dass die Welt, die hier beschrieben wird, bis zu einem gewissen Punkt der unseren gleichte, bis eines Tages ein Asteroid auf der Erde einstürzte und die Geschichte von da an einen anderen Weg nahm. Alles ist eher Western und die USofA haben sich in eine handvoll kleiner Grüppchen entwickelt, die mitunter sehr unterschiedlich sind und sich auch nicht so richtig gut verstehen. Heute ähnelt die Welt zwar der unseren, aber eben doch auch so gar nicht. Es ist zwar alles ein bisschen Western, dafür aber unglaublich futuristisch mit Robotern, Lasern, Augmentationen und ganzen Staaten, die in Hochhäusern wohnen. Trotzdem ist alles dirty und verzweifelt und der Tod lauert an jeder Ecke. Im wahrsten Sinne des Wortes.

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Ist das ein Wortspiel?

In dieser Welt gibt es eine Prophezeiung, die besagt, dass die Menschheit ausgelöscht wird, was ja grundlegend nichts Schlechtes ist, wenn man beispielsweise daran beteiligt ist. Deswegen gründete sich eine Art Kult, die auf dieses Zeil hinarbeitet. Die eigentlichen Strippenzieher des Untergangs sind aber natürlich die vier apokalyptischen Reiter. Oder zumindest drei von Ihnen, denn Gevatter Tod hat darauf so gar keine Lust und zieht lieber mit seinen Freunden durch die Welt, um die Mitglieder dieses Kults zu jagen. Diese ermordeten nämlich seine Liebste und er sinnt schlichtweg auf Rache. Was muss das nur für eine Frau sein, die selbst den Tod vom töten abhält?

Das klingt alles ziemlich abgefahren

Abgefahren ist nicht mal ansatzweise genug, um diesen Comic zu beschreiben. Er ist gleichzeitig wunderschön, packend, anders und frisch und etwas ganz, ganz besonderes. Natürlich kann der Comic Action total gut, haben wir hier doch immerhin die vier apokalyptischen Reiter, deren Ziel natürlich die Ausrottung der Menschheit ist. Allerdings kann er auch clevere Dialoge unglaublich gut und strotzt auch sonst nur so vor cleveren Ideen. Allein die Darstellungen der Reiter und der ganze Plot um die Liebste vom Tod ist einfach so gut durchdacht, so schön, so mitreissend, dass ich einfach nicht genügend Adjektive kenne, um es adäquat zu beschreiben. Und erst die Zeichnungen! Irre und wunderschön. Und sowieso wirkt alles, wie aus einem Guss. Was die Figuren nicht erzählen, zeigen die Bilder und was die Bilder darstellen, muss nicht unnötig von den Protagonisten durchlebt werden. So muss es sein und so macht es unglaublich viel Spaß.

Unglaublich?

Unglaublich ist ein Wort, dass ich bei diesem Comic erstaunlich oft benutze, aber der Comic ist es schlichtweg. Selten hatte ich ein so gutes Werk in Händen, war so abgrundtief begeistert von Story und Artwork, dass ich diesen Comic einfach jedem empfehlen muss, den ich kenne, denn wenn ihr diesen Comic lest, könnt ihr euch danach etwas richtig Feines in die Regale stellen. und erst das allerletzte Panel – ich bin verliebt.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar eines meiner neuen Lieblingscomics.


6 Comments

Martin · 24. Juni 2014 at 16:31

liegt bei mir noch ungelesen auf dem schreibtisch. ich bin ein bisschen ehrfürchtig

Marcel · 25. Juni 2014 at 1:38

Gab’s letztens digital im Humble Bündle. Sollte ich dann doch mal lesen 🙂

Evelyn · 25. Juni 2014 at 16:37

mit digitalen comics bin ich noch nicht so warm geworden.
das review hier macht mega lust auf mehr. ist direkt auf die wunschliste gewandert, jetzt muss nur noch endlich gehalt kommen

Wulf | Medienjournal · 1. Juli 2014 at 7:30

Hui, da ist ja jemand genauso euphorisch wie ich!

Mir ging es ganz genauso und seit “Morning Glories” habe ich für einen Comic-Band nicht mehr so geschwärmt wie für “East of West”.

Großartiger Mix aus Western, Endzeit, Science-Fction, Fantasy, Mystery, Action, bla – alles drin und alles toll. Müsst ich eigentlich direkt noch einmal lesen.

HR FRDRSDRF (@Fadenaffe) · 24. Juni 2014 at 14:30

#MindsDelight Comicreview: East of West http://t.co/LNglPuUPzV

Review: East of West 1 (Graphic Novel) | Medienjournal · 1. Juli 2014 at 7:34

[…] aus der Blogosphäre: Filmherum: 4,5/5 Punkte Mind’s Delight: “1 von 1 (gerundet) Irgendwasse. Egal. Der Comic ist […]

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