Comicreview: “Spider-Man – Familientradition”

Published by Marco on

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Peter Parker hat ja nunmehr wirklich nicht viel Familie. Sicherlich hat er Freunde, aber dann ist da auch nur noch Tante May. Doch urplötzlich tritt ein junges Mädchen in sein Leben, die vorgibt seine Schwester zu sein, und ihn mit auf eine Reise über Europa bis nach Ägypten nimmt, um dort das Geheimnis der Familie Parker zu lüften.

Das kann doch nicht sein, dass er auf einmal eine Schwester hat!

Es ist ja auch nicht auf einmal, denn die Schwester hatte er schon immer. Nur wusste er nichts von ihr, bis sie eines Tages in sein Leben platzt, gerade als er als Peter von ominösen Soldaten entführt werden sollte. Sie sagt, sie sei seine Schwester, aber natürlich ist Peter skeptisch. Denn warum sollten ihn seine Eltern weggeben und dann noch ein weiteres Kind planen? Gut, sie gaben ihn nicht freiwillig weg, sind sie doch CIA-Superagenten gewesen, allerdings sind die Umstände schon äußerst mysteriös. Zumal er in ihr auch viel von sich selbst erkennt.

Sie heißt Teresa und ist selbst auch eine Agentin, will unserem Peter aber anfangs auch nicht so richtig gestehen, was ihr genauer Auftrag ist. Beim ersten Halt in Frankreich treffen sie aber einen Informanten, der die beiden aufklärt: Ja, die Parkers hatten noch ein weiteres Kind, gaben beide weg, Teresa allerdings weiter, retteten ein paar mal die Welt, waren coole Leute und haben Nazigold zusammen mit einem riesigen Roboter versteckt, der nur vom Vater der beiden aufgehalten werden kann. Jetzt ist allerdings Peter die beste Chance an das Gold zu kommen, ist er seinem Vater doch so ähnlich. Den Rest soll ein bisschen Technik übernehmen.

Natürlich findet Teresa auch sehr schnell heraus, dass Peter eigentlich Spider-Man ist, womit sie allerdings nicht so wirklich viel Probleme hat. Als sie allerdings herausfinden, wer die beiden die ganze Zeit verfolgt hat und sie versuchte umzubringen, sind sie schon wesentlich überraschter: Der King Pin. Natürlich ist auch er scharf auf das Gold, manipulierte die Geschicke der beiden aber so weit, dass sie ihn genau zu dem Versteck führten. Aber der richtige Twist kommt erst ganz am Ende.

Erzähle von dem Twist!

Den Twist verrate ich euch allerdings nicht, weil das einer dieser Comics ist, die ich euch direkt empfehlen würde. Und wenn ihr ihn dann lest und schon vorher wisst, was da alles passiert, bin ich wieder dran Schuld. Was ich in dem Fall ja auch wäre, aber eben jetzt nicht bin. Jedenfalls ist die Story eine ziemlich typische Agentengeschichte, wobei natürlich Peters und Teresas Eltern Agenten sind, Teresa selbst auch eine Agentin ist und ebenso Peter zu einem wird, hängt er da doch bis zum Hals mit drin. Besonders herausragend sind hier aber natürlich die Zeichnungen von Gabriele Dell’Otto. Natürlich kennt man die eine oder andere Arbeit von ihm, aber komplette Comics sind dann leider doch ziemlich selten. Und wenn man bedenkt, dass er einen ganzen Band in seinem Stil illustriert hat – eigentlich verbringt man bei dem Comic die meiste Zeit damit, sich die Bilder anzuschauen, weil das alles einfach viel zu schön ist. Die Geschichte wirkt dagegen manchmal etwas flach. Der Twist ist natürlich absehbar, die ein oder andere Wendung überrascht dann schon, aber es fühlt sich auch ein bisschen so an, als wollte man Seiten füllen, weswegen man da einfach irgendwie noch mehr Storykram hineinstopft. Aber das stört eigentlich auch gar nicht, weil die Geschichte deswegen nicht wirklich schlecht ist, sondern nur einfach stellenweise nichts besonderes (obwohl sie von Mark Waid ist, von dem ich eigentlich das meiste sehr mag), vor allem aber auch weil der Comic, wie gesagt, total von den Zeichnungen lebt.

Fazit: Wenn ihr noch mehr oder überhaupt etwas von Dell’Otto im Regal stehen haben wollt, dann ist dieser Comic hier eine ziemlich gute Wahl. Es gäbe da noch “X-Force – Sex + Violence“, wobei es da ja mehr Violence als Sex gab, die Bilder ähnlich schön waren, die Geschichte aber wesentlich schwächer. Dies hier, das ist ein guter Comic.

Kaufbar bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Panini, leider ohne Leseprobe.

Erscheint am: 14.10.2014
Seiten: 116
Format: Hardcover
Original-Storys: Spider-Man: Family Business HC
Autor: James Robinson, Mark Waid
Zeichner: Gabriele Dell’Otto, Werther Dell’Edera
Preis: 16,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Es ist ein bisschen größer als das übliche Format, was es auch ein bisschen schwieriger lesbar macht.
Rating: 4 von 5 bisher nicht entdeckte Geschwister von Peter Parker würden wieder zu diesem Comic greifen.

Disclaimer: Mit großem Dank an Panini für das Rezensionsexemplar

3 Comments

Evelyn · 20. Februar 2015 at 22:21

Oh, der fliegt hier auch noch bei mir rum. Ich sollte ihn mal zu Ende lesen. Evtl muss ich ihn auch erst aus der kindeshöhle extrahieren

Marco · 25. Februar 2015 at 22:31

@Evelyn: Dein Kind wächst mit guten Büchern auf 😀

STOP! In the name of (@Fadenaffe) · 20. Februar 2015 at 18:00

#MindsDelight Comicreview: “Spider-Man – Familientradition” http://t.co/pAPyal40H2 vom @Paniniverlag

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