Max Landis fand “Star Wars: The Force Awakens” blöd und ich bin da voll bei ihm (SPOILER)

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Max Landis ist immer ein schwieriger Typ. Als Drehbuchautor (“Chronicle”, “Victor Frankenstein”, “American Ultra”) ist er auch eher so mittel und als Comicautor meistens so na ja (“Superman: American Alien” finde ich allerdings sehr gut), aber wenn er etwas hat, dann ist es Leidenschaft. Es gibt da ja das Video, wo über über Superman spricht und das ist wirklich sehr, sehr gut. Und diese Leidenschaft brachte er natürlich auch für “Star Wars” im Allgemeinen und für “The Force Awakens” im Speziellen auf und ich muss leider sagen… er hat recht.

Ich fand “The Force Awakens” Auch wirklich, wirklich gut. Es hatte viele schöne Momente, vor allem auch viele wirklich tolle Großaufnahmen von Landschaften und einen irre guten Soundtrack, die Charaktere waren viel besser, als sie George Lucas je hätte schreiben können, es war witzig und alles in allem wirklich sehr solide.
Aber Puh, die ganze Geschichte um Rey war wirklich, wirklich schlecht. Ich wusste nicht, dass es dazu einen Fachbegriff gibt und dass es Mary Sue heißt, wenn ein weiblicher Charakter einfach viel zu gut in allem ist, aber genau das hat mich auch gestört. Wie sie Kylo Ren da einfach ständig überlegen war, obwohl der schon wesentlich länger mit der Macht zu tun hatte, fühlte sich einfach nach einer schlechten und zu einfachen Story an. Klar, es war cool und das ist ja auch das, was man gerne für einen Charakter sieht, den man mag, aber das, was man gerne sehen will, ist eben auch nicht immer das, was gut für den Charakter oder die Story ist.
Aber vielleicht ist es auch viel zu früh sich darüber Gedanken zu machen, weil ihre Eltern ja am Ende auch irgendwelche Supermonsterjedis gewesen sein könnten und der ganze Shit dann erblich ist oder sowas. Keine Ahnung. Jetzt fühlt sich das erstmal alles nicht so gut an und der Film sollte vielleicht besser “DIE MACHT IST HELLWACH UND TRINKT NOCH 13 KAFFEE” heißen.

Was mich auch störte war das Ende, weil es ein offenes ist und der Film sich dadurch nur wie unbedeutendes Vorgeplänkel anfühlt. Wir bekamen nicht mal Captain Phasma ohne Helm zu sehen, obwohl ich doch Gwendoline Christie so gerne anschaue.

Über den Unsinn, der sich BB-8 nennt, habe ich mich ja schon oft genug ausgelassen, aber ich wollte noch kurz sagen, dass Kylo Ren echt fehlbesetzt ist. Die Stimme ist echt unerträglich, er sieht Harrison Ford und Carrie Fisher kein Stück ähnlich und sowieso finde ich an dem alles merkwürdig. Was soll das mit dem Helm? Ist das so ein Sexding?

Ansonsten war aber alles okay. 7/10.


7 Comments

el flojo · 23. Dezember 2015 at 21:58

Ach, komm. Der erste Teil einer Trilogie darf doch ruhig ein offenes Ende haben.

Und dass Rey so vieles plötzlich so gut kann… Luke wurde auch direkt in einen X-Wing gesetzt und gewinnt die Schlacht. Das geht schon in Ordnung.

Man darf das alles einfach nicht durch auf Logik getrimmte Erwachsenenaugen sehen.

Peter Unlustig · 23. Dezember 2015 at 23:28

Er fand den Film nicht blöd. Er liebt ihn nicht, aber er hasst ihn auch nicht.

Er ist übrigens in einer Screen Junkies Diskussion noch weiter auf das Thema eingegangen.

http://youtu.be/TyQRp_1PjbU

Thomas · 24. Dezember 2015 at 12:23

Das sind interessante Sichtweisen, sowohl was Rey als auch was Luke angeht. Mich stört nur, dass er daraus ableitet, was gut und was schlecht ist. Es ist ja nirgends definiert, dass ein guter Charakter sich dadurch auszeichnet, dass er nichts auf die Reihe bekommt. Klar ist Rey hier die Über-Jedi bisher, aber im Rahmen von TFA funktioniert das halt (für ziemlich viele Leute).

Wenn man weiter ausholen will, dann kann man das vielleicht auch im popkulturellen Kontext sehen. Wir sind es gewohnt, Frauen in Frauenrollen zu sehen, daher empfinden wir es als neu und erfrischend, mal eine in einer Männerrolle zu sehen – ich mein, sie macht ja nichts anderes als John McLane und co. Das wird in ein paar Jahren in der Rückschau vermutlich nicht gut aussehen, genauso wenig wie Luke in der Rückschau noch gut wegkommt. Aber hier und jetzt im Zeitgeist funktionierts.

Peter Unlustig · 25. Dezember 2015 at 17:15

Haha

7hiefence · 4. Januar 2016 at 22:50

Anfangs hatte ich auch meine Bedenken mit der Besetzung von Adam Driver als Kylo Ren, da man ihn eigentlich nur als typischen ‘American Hipster’ kannte aber nachdem ich den Film gesehen habe und mir mittlerweile auch ein paar Gedanken dazu machen konnte, muss ich einfach sagen, dass er einen soliden Job abgeliefert hatte. Er gab der Rolle des noch unerfahrenen und nur halbfertigen Sith ein wenig Tiefe und Konflikte, mehr als man von den bisherigen Antagonisten dieses Franchise sagen kann – aber deine Kritik am Ende wirkt auch eher wie eine überspitzte ironische Bemerkung und ich Troll fall noch darauf rein…

Marco · 18. Januar 2016 at 11:07

@el flojo: Ich glaube das ist mein Problem… ich erwarte zu viel Logik in Filmen, aber ich finde das auch nicht so schlimm. 😀

@Peter Unlustig: Schniekes Previewbild auf jeden Fall 😀

@Thomas: Ich finde das Argument immer schwierig, weil ich das bei mir nicht beobachte. Es gab durchaus auch früher starke weibliche Charaktere in Filmen, die ich gut fand, aber wenn ein Charakter zu mächtig ist, finde ich das einfach nicht gut. Vermutlich wird das in den folgenden Filmen erklärt werden, aber bis dahin ist das erstmal blöd.

@7hiefence: Klar ist es getrolle. Alles ist getrolle. Aber im Kern haben gute Trolle halt auch nicht immer Unrecht. 😀
Nachdem ich das eine Weile habe sich setzen lassen, finde ich Kylo Ren auch nur noch nervig, aber er macht durchaus Sinn.

Das 500-Artikel-Jubiläums-Spektakel: Star Wars, Weihnachtsbeute, Jahreswechsel und mehr – nerdlicht.net · 7. Januar 2016 at 13:53

[…] einen Star-Wars-Film handelt. Allem voran dieser Rey-ist-ne-Mary-Sue-Schwachsinn, den leider auch der ansonsten formidable Fadenaffe teilt. Die rechte Antwort darauf wissen Charlie Jane Anders von io9 und natürlich die Zeitzeugin […]

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