Eine japanische Stadt versucht keinen Müll zu produzieren!

Published by Marco on

Die Stadt heißt Kamikatsu, befindet sich in Tokushima, und momentan recyclen sie 80% ihres Mülls. Bis 2020 wollen sie die 100% erreicht haben und ich finde das überaus sinnvoll. Ich finde das sogar so sinnvoll, dass ich mich auch hinstellen und die Wertstoffe von Hand trennen würde. Immerhin trenne ich ja schon Metalldeckel von Glasflaschen und entsorge sie einzeln. Das alles macht wirklich sehr viel Sinn.

In Deutschland würde das nur bedingt Sinn machen. Leider.

Wenn ich so in anderen Ländern unterwegs bin, stört es mich immer total, wie sei da mit ihren Rohstoffen umgehen. In England gibt es beispielsweise, wenn man kurz was einkaufen geht, für jeden Scheiß Plastiktüren und wenn eine nicht hält, dann nimmt man halt zwei. Und wenn man beispielsweise ich ist, wird man komisch angeschaut, wenn man sagt, dass man keine Tüte braucht, weil man doch einen Stoffbeutel dabei hat. Für mich ist es ganz natürlich einen Stoffbeutel im Rucksack zu haben, falls ich mal mehr einkaufe, als in eben jenen Rucksack passt, wobei ich bei uns auch total gut finde, dass neuerdings auch oft Plastiktüten aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, falls man ja doch mal eine braucht. Allerdings las ich kürzlich, dass das auch nicht so toll sein soll, weil bei der Produktion so viel Wasser verwendet wird und meistens auch nur ein großer Teil der Tüte, aber eben nicht alles, aus beispielsweise Zuckerrohr besteht. Aber da habe ich mich wirklich noch nicht so richtig schlaugelesen und wie gesagt. Ich habe eigentlich immer einen Beutel dabei oder kaufe einfach weniger. Das geht schon. Ich fand auch die Bestrebungen gut, dass diese Gemüsebeutel bei uns abgeschafft werden sollten.

In Deutschland gibt es ziemlich strikte Bestimmungen zur Abfallentsorgung und es gibt auch Verordnungen, dass Siedlungsabfälle beispielsweise nicht einfach unbehandelt auf Deponien gelagert werden dürfen. Darüber hinaus haben unsere Verwertungsanlagen auch einen ziemlich guten Wirkungsgrad und ich meine mich an eine Führung in eben so einer Anlage zu erinnern, dass sie lediglich 5% des Mülls verbrennen müssen, den Rest aber recyclen können. Besonders schwierig sind da wohl Tetrapacks, weil das so Verbundstoffe sind, die man erst recht aufwändig trennen muss. Aber das ist auch alles lange her und ich kann mich vor allem an die tausend Fließbänder erinnern, die geschäftig Müll transportierten, mit Lichtschranken und Gebläsen Müll sortierten und Aluminium elektrisch aufluden, um es magnetisch herausfischen zu können. Das war alles ziemlich abgefahren. Und sowieso ist Recycling in Deutschland ein großes Thema, weil man hier erkannte, dass das eben auch alles Geld ist, das man nur sammeln muss.

Aber auch bei uns ist es noch ein weiter Weg und ich würde mich total über eine Kultur freuen, in der wir nachhaltiger mit den Ressourcen umgehen. Ich fände es nicht schlimm alles in Glasflaschen zu kaufen, die ich einfach in einem Glascontainer entsorge (Glas lässt sich ja eigentlich, wenn man die Farbe außer Acht lässt, unendlich oft wiederverwerten), oder wir verpacken einfach alles in Blech, Aluminium oder auch Papier. Plastik ist schlecht. Vor allem für Lebensmittel. Aber vermutlich klinge ich da grüner, als ich wirklich handle.

Ich mag daher das Projekt der Japaner hier ziemlich gerne, aber im großen Maßstab wird es vermutlich ziemlich schwierig, wenn die Wirtschaft da nicht gerade mithilft. Es gibt da Bestrebungen, aber ihr wisst ja, wie das ist. Solange Plastik günstiger ist, wird es halt auch benutzt. Na ja. (via)

Categories: Science

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