Stadia, die Revolution der Videospiele von Google, in 5 Minuten und warum ich das alles schwierig finde

Published by Marco on

Im Grunde geht es hier darum, dass Google, wie gestern auf der Game Developer’s Conference vorgestellt, die Videospiele von euren Konsolen oder PCs (oder Telefonen) auf seine eigenen Server holt, von wo aus ihr sie auf euer Endgerät streamen könnt, was wiederum sehr interessante Möglichkeiten bietet. Beispielsweise könnt ihr direkt aus Youtube heraus auf ein Spiel zugreifen und es direkt spielen, alles wird irgendwie über Hardwaregrenzen hinweg kompatibler, man kann besser Spielstände oder Inhalte miteinander tauschen und der Google Assistant ist irgendwie auch noch mit dabei, um euch hilfreich zur Seite zu stehen. Dazu gibt es noch einen Controller, der irgendwie wie eine ganz gute Mischung aus dem PS4 und dem X-Box-Controller (nicht dem ersten Gott sei Dank) wirkt, was auch eine echt gute Sache ist, sind das doch zwei der angenehmsten Gamepads (weit nach dem des Genesis’, da sind wir uns ja vermutlich alle einig).

Ich stehe total auf die Idee, weil es alles so casual wirken lässt und man nahtlos von einem Device auf ein anderes wechseln könnte, um beispielsweise abends auf dem großen Fernseher oder später unterwegs in der U-Bahnstation auf dem Telefon weiterzuspielen, während hier wohl auch Entwickler viel mehr Möglichkeiten haben, da es wohl zu so ziemlich allen gängigen Engines kompatibel ist. Es ist quasi Software as a Service (SaaS), bei dem die ganze Hardware und Infrastruktur von Google bereitgestellt wird und der Spieler nur das macht, wonach er benannt wurde – spielen. Steam hatte das ja fast schon angedacht – nur dass man da noch alles herunterladen muss.

Und genau das ist die Krux.

Am besten finde ich nämlich den Witz, dass alles in 4K mit 60 Frames und irgendwann sogar mal in 8K mit noch mehr Frames funktionieren soll, wobei ich ein Setting mit mindestens zwei gleichzeitigen Spielern in einem Haushalt (1.5 Kinder pro Frau in Deutschland (Stand 2016)) gar nicht mal so abwegig finde, während man abends in Deutschland schon wieder wesentlich schlechteres Internet hat, weil es auf einmal von mehreren Leuten im Straßenzug genutzt wird oder man in den U-Bahn-Tunnels einfach gar kein Internet hat oder man bei Bahnfahrten durch (ich sage mal einfach so) Brandenburg hoffen muss, dass man sich auch wirklich den Content runtergeladen hat, den man gerne auf den internetlosen Passagen konsumieren möchte. Von dem beschissenen Ausbau der Infrastruktur ländlicher Regionen mal abgesehen sind die Preise für Internet, ob nun Hausanschluss oder mobil, immer noch absurd hoch. Und während die Ansprüche der Internetnutzer steigen, lassen sich die ratlosen Gesichter der Verantwortlichen immer schlechter verbergen, wohingegen die Taschen der mitunter einzigen Internetanbieter in so mancher Region immer dicker werden.

Wir reden hier über massives Streaming in einem Land, in dem im Radio erzählt wird, dass es ja eine der Gefahren von 5G ist, dass es von Terroristen benutzt werden könnte, weil es so gut verschlüsselt ist (ok, ich hörte das in Bayern im Radio, aber NOCH gehört es zu Deutschland).

Ich mag das Konzept recht gerne, wobei mich auch schon bei Steam etwas nervt, dass die (meine) Wertschätzung der Spiele auf jeden Fall abnimmt und das hierdurch vermutlich nochmal stärker wird. Vielleicht ist das aber auch in Ordnung so und ich bin nur alt und einfach an schöne Pappverpackungen gewohnt, aber ich befürchte auch ein bisschen, dass die Spiele eher casual sind und das im Video gezeigte “Assassins Creed” womöglich eher die Ausnahme bildet. Und sowieso frage ich mich, wie hier das Lizenzmodell für die Spiele aussehen könnte. Wenn ich das Spiel nicht “besitze”, es aber direkt aus Youtube heraus spielen möchte, lande ich doch bestimmt wieder nur auf einer Shopseite, was die ganze Geschichte auch nur zu einem weiteren Vertriebsweg macht. Am Ende habe ich vielleicht noch die Möglichkeit, die spiele für Offlinezeiten doch auf meinem System zu cachen und schon sind wir wieder da, wo wir eigentlich angefangen haben.

Immerhin ist der Controller recht hübsch und wirkt recht brauchbar. So richtig enttäuscht werde ich aber auch nur sein, wenn nicht mindestens nochmal “The Elder Scrolls: Skyrim” als Launch-Titel angeboten wird. Alles andere wäre wirklich Unsinn.

Falls ihr euch, aus welchen Gründen auch immer, doch die ganze Veranstaltung geben wollt, habe ich hier noch ein Video der kompletten Veranstaltung für euch.

Categories: Games

3 Comments

Henrik #Questcast ?? (@Celilander) · 20. März 2019 at 15:58

RT @Fadenaffe: #Stadia, die Revolution der Videospiele von Google, in 5 Minuten und warum ich das alles schwierig finde https://t.co/ixLYbp…

@zusammen_zocken · 21. März 2019 at 8:34

“ich bin nur alt und einfach an schöne Pappverpackungen gewohnt” Pappverpackungen? Du bist sehr alt. 🙂
https://t.co/Pei1KsnXBu

Lesenswerte Links – Kalenderwoche 13 in 2019 - Ein Ostwestfale im Rheinland · 29. März 2019 at 8:00

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