Einen herzlichen internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, liebste Genoss:innen. Ich hoffe, die rote Nelke sitzt am Revers und das Sterni an den Lippen, denn heute ist es hip, den Kapitalismus zu hassen, um sich ihm morgen wieder rücklings entgegen zu strecken. Wohingehen Martin, Maik und Johannes euch ihrerseits ein paar wunderbare Musikvideos kuratierten, habe ich heute die große Ehre, es irgendwie unter einem großen Thema zusammen zu fassen, dass ihr bestimmt entweder schnell erraten konntet oder euch schon vorher gedacht habt. Viel Spaß!

Kotzreis – Nüchtern unerträglich

“Nüchtern unerträglich, besoffen Schallala” ist eine Phrase, die ich durchaus in meinen aktiven Wortschatz übernehmen könnte. Sonst aber auch einfach ein sehr guter Song, der sich sehr korrekt anfühlt und hier und da eine unangenehme Frage stellt und sie mit Alkohol beantwortet. Wer kennt das nicht.

Madness – One Step Beyond

Vermutlich kommt man um diesen Song einfach nicht herum, wenn man musikalisch auf dieser oder einer ähnlichen Welle schwingt und für kurze Zeit glaubt, dass Ska einfach das ultimative Musikgenre der guten Laune ist, bis man unweigerlich erkennt, dass das eigentlich auch nicht hilft. Der Song bleibt trotzdem.

Slime – Wem Gehört die Angst

Angst ist vermutlich ein öffentliches Kulturgut, auf das jeder Zugriff hat. Nestlé würde aber vermutlich auch versuchen Angst in Flaschen abzufüllen, um es uns dann zurück zu verkaufen. Fuck Nestlé.

NOFX – I Love You More Than I Hate Me

Wir können uns eigentlich sehr glücklich schätzen, dass wir irgendwann mal jung waren und wilde Jugendbewegungen, wie eben den Punk, miterleben und mitdurchleben durften, gleichermaßen aber auch älter und reifer (als ob) werden und sehen, wie sich diese Subkulturen entwickeln und mit uns altern. NOFX zeigen uns hier, dass auch Punk stilvoll alt werden kann. Das macht mir Hoffnung. Irgendwie.