Ich werde gar nicht erblinden und andere Good News Everyone CXCVI

Published by Marco on

Am Samstag war ich im Theater und es war auch ziemlich gut. Anna Thalbach spielte Marie Antoinette und andere Leute standen auch auf der Bühne, aber seien wir mal ehrlich – wenn da eine Thalbach steht, sind die anderen Leute eigentlich nur Komparsen. Die Ausstattung war richtig schön, es hatte auch stellenweise ganz guten Humor, an anderen Stellen war mir das aber ein bisschen zu doof irgendwie. Aber Theater ist ja immer irgendwie Hit or Miss und die Erfahrung an sich ist ja auch immer eine sehr schöne. Apropos Hit und vor allem Miss – Ich dachte bis Dienstag tatsächlich, dass sich mein eines Auge verabschiedet.

Ich kann zum Beispiel erstaunlich und für manche auch erschreckend gut weit gucken, aber alles, was ein bisschen zu nahe dran ist, ist dann irgendwie anstrengend. Bei der Computerarbeit oder beim Lesen geht es vermutlich ganz gut (mir fehlt der Vergleich), aber beim Basteln ist es mitunter schon recht anstrengend. Mir ist total bewusst, dass das eine leichte Weitsichtigkeit ist, die ich auch schon seit Jahren von Optikern bestätigt bekomme. Brille kann man machen, muss man aber nicht. Allerdings kam da jetzt vor ein paar Wochen ein relativ nerviger, blinder Fleck dazu. Um den Fleck herum verbiegt sich alles so merkwürdig, gerade Linien sind verschwommen und alles fühlt sich so ein bisschen wie kurz vor einer Migräne an. Richtig nervig einfach und stellenweise auch ein bisschen (sehr) angsteinflößend.

Ganz klar, dass ich da nicht direkt zum Arzt gehe und einfach warte, bis es wieder von alleine weg geht – wie man das als richtiger Mann natürlich so macht (das ist übrigens ein Grund, warum die Lebenserwartung von Männern so viel geringer als die von Frauen ist. Männer gehen bei Leiden nicht direkt zum Arzt. Irgendwas mit Schwäche zeigen, dies das). Allerdings wurde es irgendwann nervig und angsteinflößend genug, dass ich dann doch mal professionelle Hilfe ausprobieren wollte. Blöderweise sind in dieser Gegend aber kaum Augenärzte bei doctolib und ähnlichen Portalen, weswegen ich da halt ein paar anrufen musste, die mir aber alle Termine frühestens im Dezember anboten. Mittlerweile kennt ihr mich und meine introvertierte Art aber gut genug, um zu wissen, dass das so halt überhaupt nicht bei mir funktioniert. Was aber online buchbar war, war ein Sehtest beim Optiker – sogar noch am gleichen Tag der Buchung. Dieser sagte mir aber auch nur, was ich schon wusste (leichte Weitsichtigkeit) und vor allem auch “Wenn ich wüsste, was da los ist, würde ich nicht hier arbeiten”. Sollte heißen, direkt zum Augenarzt und das lieber heute als morgen.

Es war dann morgen, also der nächste Tag, und ich saß in der offenen Sprechstunde eines Augenarztes, den ich trotz ausführlicher Recherche zuvor nicht online gefunden hatte. Er führte nochmal die gleichen Tests durch, bestätigte nochmal alles, was ich schon wusste, fand aber vor allem heraus, was die Ursache dieses blinden Flecks ist – eine Glaskörpertrübung.

Der Glaskörper ist ja im Grunde das Glibberzeug, aus dem das Auge besteht. Auf der einen Seite hast du die Netzhaut und auf der anderen die Linse. Dazwischen passiert Optik und du kannst gucken, wenn ich mehrere Millionen Jahre Evolution mal so einfach zusammenfassen darf. Dieser Glaskörper trübt sich hin und wieder, weil das Glibberzeug verklumpt oder keine Ahnung. Die Evolution ist halt noch nicht fertig und wir wissen ja alle, wie wenig durchdacht das alles ist. Bei mir hat sich das allerdings direkt vor der Linse vertrübt, die Leichtbrechung macht immer noch so ihr Ding und ich kann halt trotzdem nicht so richtig gucken. Es nervt, aber immerhin hat sich meine Befürchtung nicht bestätigt, nun doch an Augenkrebs erkrankt zu sein, weil ich in den 90ern und frühen 2000ern so viele schreckliche Musikvideos angeschaut habe.

Dabei hatte ich schon einen ganz guten Plan, wie ich mir ein kybernetisches Auge baue, vielleicht mit Taschenlampe und kleinem Geheimfach für Drogen und einen Einkaufschip.

Nun muss ich halt Augentropfen nehmen und die Sache wird sich irgendwann von selbst regeln. Wir dürfen gespannt sein, ob sich die Trübung von alleine auflöst oder ob sich mein Gehirn irgendwie so neu verdrahtet, dass es diese Trübung einfach ignoriert. Eine Antwort darauf werden wir nie erhalten. Trotzdem muss ich nächste Woche nochmal hin und meine Netzhaut untersuchen lassen, was sicherlich auch wieder eine spannende Erfahrung wird, weil dazu ja der Reflex der Linse ausgesetzt wird und ich zeitweise alles verschwommen sehen werde.

Hat diese Geschichte eine Moral? Nein. Geht einfach zum Arzt, wenn irgendwas komisch ist, wobei es in diesem Fall wohl wirklich auch einfach von alleine weg gegangen wäre, aber das will ich daraus lieber nicht lernen. Wichtiger ist eher, die Sorgen, die man sich da so macht, von einem Arzt auflösen oder bestätigten zu lassen, um dann geeignete, oder eben keine, Maßnahmen zu ergreifen. Vielleicht ist die gute Nachricht auf einfach, dass alles wie immer ist und vorerst auch so bleibt. Übrigens gute Nachrichten…

Vogelgesang sorgt nicht nur bei Shakespeare für angemessen romantisches Flair, sondern hat auch ganz handfeste Auswirkungen auf unsere Psyche – ob es sich nun um reale Vögel handelt, oder lediglich um Vogelgezwitscher vom Band.

Natur und Psyche (mdr.de)

Kenne viele komische Vögel, die der Psyche allerdings gar nicht so gut tun.

Ab 2025 sollen sich in Deutschland die Hersteller von Plastikprodukten an den Kosten für die Entsorgung des Mülls beteiligen, der durch achtloses Wegwerfen täglich in der Umgebung landet.

Hersteller sollen in Deutschland ab 2025 Plastikmüll-Kosten mittragen (derstandard.at)

Und wenn ich den Müll bewusst in die Heide schmeiße?

Mit dem Deutschlandticket sollen Fahrgäste Busse und Bahnen bundesweit für 49 Euro im Monat nutzen können. Bund und Länder wollen sich die Kosten dafür teilen. Für Millionen Fahrgäste kommt ein bundesweites 49-Euro-Monatsticket für Busse und Bahnen.

Deutschlandticket: Bund und Länder sind sich bei Finanzierung von 49-Euro-Ticket einig (zeit.de)

Lasst uns das doch endlich wieder verstaatlichen!

Experten am DKFZ in Heidelberg haben einen Stoff entdeckt, der dafür verantwortlich sein soll, dass Metastasen entstehen, nachdem ein Tumor entfernt wurde.

DKFZ Heidelberg entdeckt Gründe für Metastasenbildung bei Krebs (swr.de)

Würd ich blocken.

In Deutschland ist die Zahl stationärer Hodenkrebsbehandlungen binnen 20 Jahren um 40 Prozent gesunken.

Zahlen des Statistischen Bundesamts Deutlich weniger stationäre Hodenkrebsbehandlungen (spiegel.de)

Siehe oben, bezüglich der unterschiedlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen.

Die Berliner Staatsoper wird bei den Wagner-Opern „Rheingold“ und „Walküre“ bald keine Kaninchen mehr auftreten lassen.

Staatsoper Berlin lässt künftig keine Kaninchen mehr auf die Bühne (rnd.de)

Das Überraschendste daran ist, dass überhaupt noch Tiere auf der Bühne eingesetzt werden.

Categories: Good News

2 Comments

TURBOMARCOW (@Fadenaffe) · 7. November 2022 at 15:05

Ich werde gar nicht erblinden und andere Good News Everyone CXCVI https://t.co/3JzJ2DYiga

Tom Braider (@Tom_Braider) · 7. November 2022 at 15:44

RT @Fadenaffe: Ich werde gar nicht erblinden und andere Good News Everyone CXCVI https://t.co/3JzJ2DYiga

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