Ich war krank, aber habe Senf und die Good News Everyone CCXLVII

Published by Marco on

Wisst ihr, was ich immer richtig schlimm finde? Kranksein. Ich kann das gar nicht gut und während uns die Reklame der Erkältungsmedizin irgendwie vormacht, dass man nur eine rote Nase hat und irgendwas einnehmen muss, damit man schnell wieder fit und ein produktives Mitglied dieser Gesellschaft ist, weigere ich mich halt auch diese Mittel einzunehmen, weil das ja die Krankheit lediglich verlagert und die Symptome maskiert, obwohl man diesen Scheiß ja wirklich zu Ende durchleben muss, damit es wirklich wieder gut wird.

Ist euch eigentlich mal aufgefallen, wie diese Werbung für Erkältungsmedizin aufgebaut ist? Ich habe das Gefühl, dass es entweder eine kränkelnde Frau ist, die ihren Scheiß alleine durchzieht, oder es ist ein kränkelnder Mann, meistens Familienvater, der von der Frau die heilbringende Medizin bekommt. Meistens wird dann noch mit diesem Männergrippemist gespielt, denn wir wissen ja alle, dass kränkelnde Männer nicht nur irgendwie witzig sind, sondern auch immer besonders doll leiden. Außerdem muss man wissen, dass es Aufgabe der Frau ist, Medizin zu verabreichen und zu wissen, was gut für die Familie ist, damit alle schnell wieder fit sind und der Mann seine eigentliche Aufgabe erfüllen kann – nämlich arbeiten gehen und Versorger sein, weil das der einzige Sinn und Zweck des Mannes in der Kernfamilie ist. Sowas nervt mich. Aber weil ich diese Grippemedikamente sowieso nicht so ernst nehme und für Schwachsinn halte, tangiert mich das nur ein bisschen und ich stecke das in die Schublade der klassischen Rollenbilder irrelevanter Produkte.

Ich halte es nämlich für wichtig, dass man gewisse Dinge bis zum Ende durchlebt. Dazu gehören auch schwierige Emotionen wie Trauer und Wut, aber eben auch Erkältungen. Da gibt es leider einfach keine Abkürzungen und man muss den Weg gehen und sich immer gewahr sein, dass es auch wieder besser werden wird. Es ist Arbeit und es ist anstrengend und natürlich möchte man da Cheatcodes anwenden, aber so funktioniert das leider alles nicht, denn manchmal heißt Leben leider wirklich leiden. (in extremen Fällen muss man sich aber natürlich professionelle Hilfe holen und ich will hier gar nicht gravierend Schlimme Fälle von Erkältungen, Grippen, Trauer oder Wut als trivial abtun).

Allerdings nervt es einfach tierisch und das schlimmste ist, glaube ich, dass mein Kopf einfach nicht so richtig funktioniert. Der Körper ist zwar auch schwach, aber das kenne ich ja schon, weil ich grundsätzlich eher ein Schwächling bin, aber dass die Murmel nicht so richtig tut, ist einfach irre belastend, weil ja zwischendrin trotzdem irgendwie Arbeit da ist, die erledigt werden muss. Das mit dem vielen Schlaf finde ich allerdings ganz gut und dass ich dann immer den unwiderstehlichen Drang habe Eintöpfe zu kochen, kommt mir auch sehr gelegen, weil Eintopf fetzt. Wisst ihr, was da mein Geheimrezept ist? Senf.

Senf ist super, unglaublich gesund und ob meiner ostdeutschen Herkunft gibt es für mich da auch echt nur eine Marke: der jute alte Bautz’ner, selbstverständlich mittelscharf. Ich schmier mir den Kram auch direkt auf’s Brot und ich freu mich jetzt schon auf die Schmorgurkensaison und wenn es mal gute vegane Bratwurst an irgendwelchen Ständen gibt, kommt mir da auch keine rote Zuckerpampe drauf, sondern natürlich Sempf. Oder eben lieber gar nix, wenn sie da keinen Bautz’ner haben. Was soll ich sagen, es ist irgendwie eine kleine Obsession und ich lebe damit. Manchmal sogar ganz gut und manchmal sag ich auch Mostrich, weil ich so alt bin.

Das Ding ist allerdings, dass ich offenbar hin und wieder, das ein oder andere Mal, oder vermutlich bei jeder Gelegenheit davon und welche Bedeutung Senf für die Entwicklung der Menschheit als solches hatte, erzähle und nun ja…

Mit ein paar Freunden haben wir das Ding, dass wir uns versuchen zu Weihnachten zu einem gemeinsamen Essengehen zu verabreden. Das war ob der Seuche ein wenig schwierig, aber vor etwas über einer Woche haben wir es doch mal wieder geschafft. Wir sitzen so und essen und quatschen, wie man das halt so macht, als meine Freund H. und C. mir zwei Whiskeyflaschenkartons zuschieben. Ales kleines Geschenk. Die Lampe ging direkt an und ich war trinkbereit, packte aus und… Senf! Diese Flasche Bautz’ner passt komplett genau in einen Whiskeykarton und mehrere übereinander gestapelte Näpfe eben so. Ich war gerührt. Ich war so gerührt, ich kann das gar nicht so richtig in Worte fassen, konnte es damals nicht und kann es heute noch gar nicht so richtig. Man fühlt sich einfach sehr gesehen, wenn Freunde die eigene, keine und sicherlich auch harmlose Obsession unterstützen, sich sicherlich ein wenig lustig drüber machen, aber so liebevoll und… ich bin einfach gerührt. Sicherlich fühle ich mich auch etwas erwischt, wenn man das so nennen kann, aber die Rührung ist stärker.

Nun machen es die tolle Frau und ich eigentlich schon seit immer so, dass wir uns gegenseitig Adventskalender basteln und darin kleinere und größere Geschenke drapieren. Das fing komplett unabhängig voneinander an (ihr erinnert euch an den QR-Code Adventskalender mit Musik?) Das macht mir tatsächlich auch viel Freude, weil ich öfter einfach irgendwas kaufe, von dem ich denke, dass es dieser oder jener Person gefallen könnte. Meine Neffen sind da vor allem solche Personen, die tolle Frau aber natürlich auch. Dazu muss man wissen, dass sie ein sehr aufmerksamer Mensch mit Schalk im Nacken ist. Was war dann also neulich im Türchen? Natürlich der jute alte Bautz’ner! Aber als Handtasche!

Sollte ich das vielleicht als Kritik wahrnehmen und weniger über meine Obsessionen sprechen? Selbstverständlich nicht. Diese Dinge gehören genauso zu mir wie meine Geheimratsecken, die ich zwar auch manchmal schwierig finde, aber ohne wäre ja auch blöd. Menschen mit Geheimratsecken und -kanten. Man kennt sie.

Mit Kerze für die Stimmung

Nun muss ich mal schauen, was man alles so in Senf einlegen kann. Ich überlege was mit diesen Soja-Schnetzeln zu machen, habe aber auch auf den Seiten des Bautz’ner einige interessante Rezeptvorschläge gefunden. Vielleicht löffle ich das aber auch einfach wie einen Joghurt bei einem gemütlichen Fernsehabend weg. Danke an alle! Ich euch auch! 😘

Und weil ja letzte Woche kein Artikel mit guten Nachrichten kam, habe ich diese Woche wieder ein paar mehr im Gepäck. Guckt doch mal!

Es galt fast 90 Jahre als ausgestorben – jetzt haben Forscher in Südafrika ein maulwurfartiges Pelztier wiederentdeckt. Der De-Wintons-Goldmull hat ein schillerndes Fell, ist blind und wühlt sich mit seinen Vorderpfoten wie ein Maulwurf durch den Sand

Ausgestorben geglaubter De-Wintons-Goldmull wiederentdeckt (derstandard.at)

Und er ist so knuffig!

Neuer Rückschlag vor Gericht für die Ampel: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Bundesregierung verurteilt, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr und bei Gebäuden aufzulegen. Der 11. Senat gab am Donnerstag Klagen der Deutschen Umwelthilfe und des Umweltverbands BUND statt.

Gericht verurteilt Bundesregierung wegen zu wenig Klimaschutz (rnd.de)

Ich würde hier gerne das Bild vom verschwitzten Christian Lindner einfügen, aber der verklagt mich dann bestimmt.

Forscher der Universität Edinburgh nutzten 3D-Bilder der Netzhaut, die mit einer Technologie namens optische Kohärenztomographie (OCT) aufgenommen wurden, zur Erkennung und genauen Vorhersage des Fortschreitens einer Nierenerkrankung.

Erkrankung der Nieren an den Augen erkennen (mdr.de)

Das erinnert mich stark an die Gesichtsdiagnostik, bei der man Auffälligkeiten im Gesicht (Verfärbungen, Augenringe, usw.) mit organischen Leiden in Zusammenhang bringt. Allerdings ist das im Vergleich zu der Netzhautgeschichte hier nicht so richtig nachgewiesen, rührt irgendwie aus diesem Schüßler-Kontext und wird vor allem von Heilpraktikern angewendet. Dickes na ja an dieser Stelle meinerseits.

Am Welt-Aids-Tag schaut DW nach Ghana. In dem westafrikanischen Staat geht man von 350.000 Infektionen aus, 30 Prozent davon unentdeckt. Selbsttests sollen das ändern.

HIV-Selbsttests in Ghana (dw.com)

Offenbar hat man innerhalb kürzester Zeit dann schon das Ergebnis!

Einen Streik dieses Ausmaßes hat es in Hollywood noch nie gegeben. Nach fast fünfmonatigen Verhandlungen hat sich die amerikanische Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA auf einen neuen Dreijahresvertrag mit der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) geeinigt, die die großen Studios, US-Fernsehsender und Streamingdienste wie Netflix, Amazon und Apple TV vertritt.

Hollywood-Schauspieler besiegeln Streikende mit Vertrag (dw.com)

Ich bin immer für Arbeitskampf, egal wo! Und dass diese Streiks der Hollywoodmaschinerie einen Schraubenschlüssel ins Getriebe geworfen hat, ist für uns als Konsumenten lediglich ärgerlich, hat den Leuten aber richtig was gebracht!

Fachleute haben lebende Roboter aus Zellen geschaffen. Im Labor konnten diese Schäden an menschlichen Neuronen beheben. Laut dem Team könnte die Entdeckung in Zukunft Kranken helfen, steht aber noch am Anfang.

Biotech-Experiment Winzige Roboter aus menschlichen Zellen reparieren Kratzer in Nervengewebe (spiegel.de)

Hallo Zukunft! Pump mich mit Robotern voll, ich bin bereit!

Der erste Kiwi-Nachwuchs in freier Wildbahn in Neuseeland seit 150 Jahren nährt die Hoffnung, dass das Kiwi-Schutzprogramm Früchte trägt.

Neuseeland: Erste Kiwi-Küken in der Natur seit 150 Jahren (zdf.de)

Ich habe eine lustige Geschichte, bei denen weiche Drogen, eine Bank am Chiemsee und ein Vortrag darüber, dass Vögel von Dinosauriern abstammen und somit auch diese lustigen kleinen Kiwis irgendwie mit Raptoren verwandt sind, eine Rolle spielen, auf Lager. Und eigentlich war das schon die Geschichte. Grüße gehen raus an den Archäopteryx.

Das Ordnungsamt verteilt auf den Straßen meist Knöllchen – in Giengen im Kreis Heidenheim läuft es jetzt anders: Wer sein Fahrzeug korrekt abgestellt hat, findet womöglich eine Überraschung an der Windschutzscheibe.

Baden-Württemberg Ordnungsamt verteilt Schokolade an Richtigparker (spiegel.de)

Alles für die Autofahrer 🤡

In Großbritannien haben sich die Clubs der Premier League freiwillig verpflichtet, ab 2025 keine Werbung für Sportwetten-Anbieter mehr auf ihren Trikots zu tragen. Seit 2022 dürfen im United Kingdom (UK) zudem Prominente und Sport-Stars nicht mehr für Wettbüros und Glücksspiele werben.

Eine Welt ohne Glücksspielwerbung (goodimpact.eu)

Ich finde Glücksspielwerbung mindestens absurd, mitunter aber auch richtig schlimm, weil hier eben wirklich mit der Sucht von Leuten gespielt wird. Und dass Hertha einst Tippspielwerbung auf den Trikots trug (tun die das immer noch?) und in ihrem Stadion eben jenes Tippspiel anbietet, wenn man sich die Zielgruppe von Fußball eben auch mal anschaut, finde ich unglaublich verwerflich.

Scientists have confirmed that the largest body of water in the known universe is shockingly 12 billion years old. Two teams of astronomers have discovered the largest and farthest reservoir of water ever detected in the universe.

12-billion-year-old body of water discovered floating in space (unilad.com)

Also es ist kein See und auch keine Kugel, bestehend aus Wasser. Vermutlich ist es eher nebelartig, aber das Herausragende ist eben, dass es so alt ist! Das Universum soll ungefähr 14 Milliarden Jahre alt sein und eine 12 Milliarden Jahre alte Ansammlung an Wasser bedeutet, dass es quasi schon immer präsent war und das wiederum bedeutet, dass Wasser als einer der Bausteine des Lebens quasi gar nicht so ungewöhnlich im Universum sein könnte. Und allein die Menge! Es sollen 140 Trillionen mal so viele sein, wie das gesamte Wasser der Ozeane der Erde. Abgesehen von dem Übersetzungsfehler von Trillionen und Milliarden von englisch auf deutsch sind das sowieso Mengen, die ich gar nicht begreifen kann. Dass es sich dann noch um einen Quasar bewegt ist da nur die Kirsche auf der Sahnehaube der Superlativen des Universums.

In Bayern erlaubten bisher zwei Verordnungen, dass gefährdete Fischotter in Ausnahmefällen getötet werden dürfen. Ein Gericht setzte diese nun vorläufig außer Kraft. In Bayern darf der auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten stehende Fischotter ab sofort nicht mehr gejagt werden.

Tierschutz: Fischotter dürfen in Bayern nicht mehr gejagt werden (zeit.de)

Man fragt sich, wozu man 2023 noch Fischotter töten müsste.

Categories: Good News

1 Comment

37 Kleinigkeiten gegen Langeweile (50/2023) - Meine Link-Tipps der Woche · 17. Dezember 2023 at 9:02

[…] ist wieder gesund und hat weitere gute Nachrichten für […]

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