Comicreview: Marvel Universe Vs. The Punisher

Published by Marco on

Titel: Das Marvel-Universum gegen den Punisher
Herausgeber:
Panini
Veröffentlicht: 22.02.2011
Künstler: J. Maberry, G. Parlov
Art: Gesamtausgabe
Seiten: 100
Sprache: deutsch
Preis: 12.95€
Rating: Drei von vier in Zeitlupe auf den Boden fallende Patronenhülsen

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Wahrscheinlich war eine Übersetzung eines Titel selten unnötiger, aber trotzdem genauer. Womit es Frank Castle, alias The Punisher, hier nämlich zu tun bekommt, ist nicht nur der ein oder andere B-Held aus dem Marvel-Universum, sondern direkt die Elite. Meistens auch alle auf einmal. Meistens sehr stilvoll, aber immer unterhaltsam.

Worum geht es?

Die Geschichte spielt in einer alternativen Zukunft (Bei DC würde es Elseworld heissen), in der ein gut gemeinter Wirkstoff zu einem überllaunigen Virus wurde, der alle, die er infiziert, zu agressiven Kanibalen macht. Nein, keine Zombies, weil die Infizierten hier nämlich noch leben. Also eher wie die Infizierten aus 28 Days Later. Wenn ich so darüber nachdenke, sind sie tatsächlich ziemlich genau so, wie die Infizierten aus 28 Days Later, nur eben mit den entsprechenden Superkräften, wenn sie denn vorher welche hatten. Um der Geschichte aber etwas mehr, als sinnlose, aber unterhaltsame Gewalt, zu geben, können manche dieser Infizierten sogar reden und miteinander interagieren. Das  sogar so gut, dass sich regelrecht Stämme bildeten, die sich natürlich auch untereinander nicht sonderlich gut verstehen.

Und mittendrin steht Frank Castle. Durch einen mehr oder weniger glücklichen Zufall gegen das Virus immun versucht er nun nicht etwa ein Heilmittel zu finden, nein, er will einfach nur so viele Infizierte, allen voran die Superhumans, töten, wie es geht, bis er selbst erwischt wird. Das ist sein Plan. Sein oberstes Ziel ist hierbei natürlich Patient Zero, dessen Name ich euch aber nicht verrate.

Im Laufe der Geschichte geht Frank quasi einen Deal mit dem Teufel ein, als er den Auftrag von Patient Zero annimmt, ihm seine Geliebte wiederzubringen und auf dem Weg noch einen anderen Stammeshäuptling zu töten. Eine große Wahl hat unser Punisher hier nicht und so endet natürlich alles in einem actiongeladenen, aber auch sehr unterhaltsamen, Fiasko.

Und welche bekannten Figuren werden da erlegt?

Ich könnte euch natürlich lang und breit ausführen, welche der bekannten und weniger bekannten Figuren einen Auftritt in dieser Miniserie haben, aber das würde euch natürlich den Lesespaß verderben. Lasst euch aber gesagt sein, dass ihr, auch wenn ihr nicht wirklich viele kennen solltet, mindestens zwei Drittel mit Namen benennen könnt. Ach ja, und Deadpool. Das sag ich aber nur, weil das immer ein Kaufgrund für mich ist.

Und muss man es denn jetzt gelesen haben?

Also. Es ist ganz nett. Hätte ich es nicht in einer halbstündigen Bahnfahrt gelesen, hätte ich es mir wahrscheinlich neben das Klo gelegt. Versteht mich nicht falsch – Der Comic hat einige wirklich sehr gute Ideen, ist stellenweise wirklich extrem clever und auch wendungsreich, dafür aber irgendwie nicht wirklich nachhaltig. Es hat Spaß gemacht dem Punisher dabei zu zuschauen, einige der bekanntesten Marvelhelden zu erlegen, aber irgendwie passiert, außer dem wirklich coolen und zynisch witzigem Ende nicht mehr viel. Über den Zeichenstil brauchen wir nicht reden – ihr wisst ja, dass ich die Artworks von Marvel manchmal ein bisschen zu glatt, zu einfach und für zu fade halte. Dafür aber passt das hier ziemlich gut zur Story, um die Tristheit in der postapokalyptischen Zukunft darzustellen.

Wie jetzt: Lesen ja oder lesen nein?

Jein. Wenn ihr an den Punisher denkt, solltet ihr eigentlich auch direkt an Garth Ennis denken, aber dieser hat mit der Sache hier ja genau gar nichts zu tun. Von daher könnt ihr euch den Comic gern für den kurzweiligen Zeitvertreib antun, solltet aber, trotz des Settings, keinen Heldenepos erwarten. Aber Spaß gemacht hat er. Allein, wie er den Hulk legt brachte mich wirklich sehr zum Lachen.

Disclaimer: Diesen Comic haben mir meine Freunde von Panini zugeschickt, weil sie glaube ich auch möchten, dass ich Marvel mal mehr Chancen gebe. Gilt das eigentlich als Bezahlpost? Wahrscheinlich. Aber ist ja nicht schlimm.

6 Comments

mandarine_one · 23. Februar 2011 at 9:48

Das hätten sie Skottie Young zeichnen lassen sollen. Dann wär der Stil nicht so glattgebügelt gewesen…

    Marco · 23. Februar 2011 at 9:52

    mandarine_one: Auf jeden Fall! Oder den John Romita Jr, der ja da auch gerade irgendwie ist. Der hat nen guten Mix aus glattgebügelt und awesome *g*
    Das Bild da oben ist aber schon seeehr glatt, der Rest ist nicht ganz so arg. Ich glaub, das war auch aus irgendeiner Erinnerungssequenz *g*

Per · 23. Februar 2011 at 18:55

Ähnlich wie mein Hunter S. Thompson Comic, den ich mir gekauft habe also auch kein “Must-have”. Aber ich mag Punisher auch nicht so sehr.

Marco · 23. Februar 2011 at 22:29

Per: Ich wollt ihm eigentlich auch nur mal eine Chance geben, glaube aber auch nicht, dass das auf Dauer etwas für mich ist. Schade eigentlich. Vielleicht sollte man sich doch eher auf die Sachen von Garth Ennis beschränken/konzentrieren oder diese Punisher MAX Serie lesen, die ja wirklich sehr gut sein soll.

mandarine_one · 24. Februar 2011 at 1:33

und John Romita Jr. kann noch dazu verdammt badasse Charaktere zeichnen.

Marco · 24. Februar 2011 at 9:56

mandarine_one: Ja das stimmt!

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