Comicreview: “Deadpool vs Carnage”

Published by Marco on

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Wenn es euch ein bisschen so wie mir ergeht, dann wisst ihr vermutlich auch höchstens, dass Carnage gerade mal existiert, aber nicht, was es mit der Figur überhaupt auf sich hat. Vielleicht wisst ihr, dass er auch irgendetwas mit dem Aliensymbioten, den wir als Venom kennen, zu tun hat, irgendwie aus dem Dunstkreis von Spider-Man stammt und rot ist. Aber sonst ist da vermutlich nicht viel Vorwissen vorhanden. Jetzt wird allerdings, in einem weiteren Teil des Deadpool-vs-Epos von Cullen Bunn, Deadpool gegen ihn ins Rennen gesteckt und wenn man bisher bei diesen Teilen Spaß hatte, muss der doch mindestens gut werden, oder? Oder?

Aber wer ist denn nun Carnage?

Wie ich in dem Comic gelernt habe, ist Carnage nicht etwa nur der rote Symbiont, sondern viel mehr die Kombination aus jenem und jemandem namens Kletus Kasady und die beiden gehören so sehr zusammen, dass man nur von wahrer Liebe sprechen kann. Kletus sitzt nämlich gerade im Gefängnis und sitzt seine Strafe für verschiedene Verbrechen ab, die nur ein Psycho begehen kann, während der Carnage-Symbiont aufgeteilt auf verschiedene Labors wissenschaftlich untersucht wird. Wie es aber in solchen Geschichten halt so ist, ist einer der Forscher etwas unvorsichtig und der Symbiont erwacht zu neuem Leben, woraufhin er sich auf seinen blutigen Weg zurück zu Kletus macht.
Und da fängt die Geschichte gerade erst an, denn als die beiden endlich wiedervereint sind, beginnt Carnage seinen Feldzug quer durch die USofA, immer darauf bedacht, möglichst zufällig, vom Chaos bestimmt, für Unordnung zu sorgen. Klar, dass Deadpool, der sich ja immer wieder gern als Helden sieht, das so nicht mit ansehen kann. Er sieht sich in der Pflicht diesen Wahnsinnigen zur Strecke zu bringen, weil er glaubt der einzige zu sein, der die nötigen Vorraussetzungen dafür mitbringt. Natürlich ist er erstmal sowas wie unsterblich und zum anderen ist er selbst irre genug, um ihn, trotz des Element des Zufalls, ausfindig machen zu können. Die Zeichen sind eben überall und Deadpool versteht sie zu lesen. Das erste Aufeinandertreffen der beiden endet für Deadpool allerdings nicht besonders gut, weswegen er zu einem seiner geheimen Lager reisen muss, um sich neue Ausrüstung zu beschaffen. Zu seinem Entsetzen stellt er aber fest, dass er die Gebühr nicht bezahlte und das ganze Zeug von einem Fan gekauft wurde, der sogar Deadpools Kostüm trägt, um ihm ganz nahe zu sein. Natürlich werden die beiden Freunde.
Und dann wird es erst richtig absurd.

Auf einer Skala von Deadpool killt das Marvel Universum bis Deadpool killt Deadpool – Wie absurd wird es?

Ich glaube Cullen Bunn versucht sich hier einen Namen als absurdester Deadpool-Autor zu machen und ich muss wirklich gestehen, dass ihm das ziemlich gut gelingt. Wie ich nämlich erfuhr, steht Carnage offenbar darauf, möglichst viel Gewalt anzuwenden und von Deadpool wissen wir ja ziemlich genau das gleiche, aber statt sich das irgendwie addiert, habe ich eher das gefühlt, dass es sich exponenziert. Wir reden hier von Granaten, Mähdreschern, ausgelöschten Kleinfamilien und sogar einem Deadpool, der 5 verschiedene Alien-Symbionten in sich vereint, die sich an Carnage schlichtweg rächen wollen. Das alles aber immer unter dem Deckmantel der alten philosophischen Frage, wie sehr das Handeln eines Menschen (oder in dem Fall Aliensymbionten) vom freien Willen gelenkt ist, oder ob nicht alles schon vorherbestimmt ist und es lediglich ausgeführt wird. Die Frage muss man sich am Ende wohl selbst beantworten. Die beiden Protagonisten der Geschichte übernehmen dabei natürlich die Seite, dass alles irgendwie gelenkt ist, aber wenn ihr eher der Meinung seid, über einen freien Willen zu verfügen, solltet ihr den vielleicht dazu nutzen, mal hier in diesen Comic hineinzuschauen.

Kaufbar bei Amazon (Partnerlink) oder direkt bei Panini, mit Leseprobe bei mycomics.

Erscheinungsdatum: 18.11.2014
Seiten: 124
Format: Softcover
Original-Storys: “Superior Carnage Annual” #1, “Deadpool vs. Carnage” #1-4
Autor: Cullen Bunn
Zeichner: Salva Espin, Kim Jacinto, Mike Henderson
Preis: 14,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Bitte verratet keinem, dass ich euch das empfohlen habe, wenn ihr bei diesen exzessiven Gewaltdarstellungen in der Bahn vor euch hinkichert.
Rating: 5 von 5 Symbionten suchten sich einen neuen Wirt, um das nochmal frisch lesen zu können.

Disclaimer: Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar

1 Comment

STOP! In the name of (@Fadenaffe) · 23. Februar 2015 at 18:00

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