DCnU-Comicreview: Wonder Woman
Titel: Wonder Woman #1
Herausgeber: DC Comics
Künstler: Brian Azzarello, Cliff Chiang
Ihr wisst ja bestimmt, dass ich Wonder Woman, aus verschiedenen Gründen, total klasse finde, aber vieles, was um sie herum geschieht, zum Bodensatz der Comickultur gehört. Sei es nun generell ihr damaliger kleiner Reboot, der jetzt im Nachhinein banaler klingt, als er damals verkauft wurde oder die ganze, noch relativ junge, Diskussion um ihre Hosen. Sind sie nun lang oder kurz, hat sie Stiefel oder nicht, was wurde aus dem Swimsuit und wie kann man das mit der Emanzipation der Frau vereinbaren? Das unsinnigste, was ich da hörte, war tatsächlich, dass die Hosenbeine ausfahrbar wären. So ein Quatsch.
Jedenfalls hat das Wundergirl nun wieder eine neue #1 bekommen, worin sie, im Rahmen des Reboots, auf den Stand von vor ihrem letzten persönlichen Reboot gerebootet wurde, wenn ihr mir folgen könnt. Wenn nicht, ist das aber auch egal.
Jedenfalls war Wonder Woman der erste Comic, den ich mir bei dem Comicdealer meines Vertrauens griff und was ich von ihrer aktuellen Hose und dem Comic im Allgemeinen halte, könnt ihr in folgender Review nachlesen.
Sie betreten nun Spoilarnia.
Story: Ein junges Mädchen wird auf ihrer Farm von einem ziemlich eigenartigen Typen in ihrem Haus überrascht, der ihr bedeutet schnell zu verschwinden. Dies kaum ausgesprochen stürmen auch schon zwei Zentauren das Häuschen, die zuvor von einer Frau, die ganz und gar in Pfauenfedern gekleidet war (mein Spürsinn für griechische Mythologie deutet auf Hera), mittels eines blutigen Rituals “gezeugt” wurden. Der eigenartige Typ reicht dem Mädchen einen Schlüssel, der sie urplötzlich zu Diana, die wir alle als Wonder Woman kennen, teleportiert. Mit ihr kehrt sie kurze Zeit später zurück und sie stellen sich den Zentauren.
Schnell stellt sich heraus, dass die junge Frau schwanger ist und jeder, der sich auch nur ganz grob in der griechischen Mythologie auskennt, weiß, wer der Vater ist.
Meinung: Toll, großartig, spannend, interessant, clever und alles andere! Das ist hier ist wirkliche in sehr guter Einstand für die neue Wonder Woman. Nicht nur, dass diese endlich auch aussieht wie eine richtige Amazone (hühnenhaft groß mit relativ griechischem Antlitz), sondern auch, dass die Figuren wirklich clever gestaltet wurden. Vor allem hier in diesem Heft Hermes (der eigenartige Typ), der mehr Vogel als Mensch ist.
Ein bisschen zu krass, vielleicht sogar unnötig krass, dafür aber auch ein Augenschmaus ist da die Geburt der beiden Zentauren, die quasi aus den Körpern von Pferden wachsen, denen der Kopf abgeschlagen wurde. Das ist ziemlich kranker Kram, aber auf eine Art auch wirklich sehr cool.
Fazit: Nachdem ich Diana nach ihrem eigenen, persönlichen Reboot nicht mehr ganz so cool fand, habe ich hier jetzt Hoffnung, endlich wieder eine tolle WW-Serie zu haben. Da wird auf jeden Fall mehr von gelesen.
6 Comments
Mike · 22. September 2011 at 19:02
…mein erster Eindruck nach dem lesen von WW#1 ist, das dies der erste große “ernsthafte” Versuch (seit George Perez legendärem WW- Reboot ca. 1987!) ist, die griechische Mythologie (Charactere, Fabeln etc.) in einem modernen “Setting” umzusetzen.
Ich bin vom ersten Heft begeistert!
WW von Azzarello / Chiang ist für mich eins der absoluten Highlights der “DCs New 52” (neben Morrison’s “Action Comics”, Daniels’ “Detective Comics”, Lemiere’s “Frankenstein” & “Animal Man” sowie Paul Cornell’s “StormWatch” & “Demon Knights”).
Schade, das nicht alle Titel von derart herausragender Qualität sein können…
Glorioso · 22. September 2011 at 22:48
Ich bin begeistert! Ich meine, ich hab noch keine der neuen Ausgaben gelesen (Abo, Lieferung 1x im Monat, immer Anfang des Monats…) 🙁
Ich freue mich aber sehr, dass sie wieder eine gute Serie hat. Ich war da sehr skeptisch gewesen, weil vor ein paar Jahren Herr Azzarello gesagt hat, dass er kein Bock auf Superhelden hat…
Wie dem auch sei, Wonder Woman war für mich immer eine Muss-Serie, egal wie schlecht sie im Laufe der letzten 10-15 Jahre geschrieben worden ist. Sie kann ja nichts dafür… 😉
Des Weiteren wird im Netz das erste Heft der “Birds of Prey” als die bis Dato beste Serie gehandelt… Kann jemand bestätigen? Hatte das Heft eigentlich nicht auf dem Einkaufszettel…
Marco · 23. September 2011 at 0:18
@Mike: Na AC fand ich ja ganz schlimm *g* Aber DC war super und bei Animal Man und Demon Knights ärgere ich mich echt, das nicht nochmal mitgenommen zuhaben. Aber das wird bestimmt auch eine super Sammelausgabe *g*
@Glorioso: Ach weisste, was im Netz immer für ein Unsinn steht. Vor allem, wenn du Reviews auf amerikanischen Seiten liest, fällt mir auf, dass die es doch immer sehr explizit und erklärend haben wollen und sich gern mal die Augen wischen lassen. Nicht alle natürlich, aber viele und ich bin mit denen nur ganz selten einer Meinung. Und Birds Of Prey, es interessierte mich nicht genug, das zu lesen *g*
Glorioso · 23. September 2011 at 9:25
@Marco: Du has zu 100% recht! Die Erfahrung habe ich auch gemacht… Ich kann mir auch vorstellen, dass die meisten Ihre Comics direkt von den Verlagen, zum Bewerten, geschenkt bekommen… und da wäre es doch nicht so schön, wenn die Bewertungen negativ ausfielen, oder?!
Ich sehe mich auch wenig motiviert “Birds of Prey” zu kaufen. Ich kann mit den Charakteren nichts anfangen.
Die eine oder andere Serie hätte ich schon gerne ausprobiert, aber dat liebe Geld…
Der Krise zum Opfer gefallen sind u. a.:
Animal Man, Batwing (wegen Judd Winick), Demon Knights, und die beiden Legion-Serien!
Von den 52 neuen Serien habe ich 31 Titel bestellt… Ich zähle schon die Tage 😉
Marco · 27. September 2011 at 2:38
@Glorioso: Na ja, ich bekomme ja auch viel geschenkt, nicht nur teilweise diese hier, und da ist eigentlich auch klar, dass meine Bewertung absolut meine Meinung wiederspiegelt. Alles andere würde ja keinen Sinn machen. 🙂
Aber gerade Animal Man und Demon Knights sollen zwei ganz wirklich tolle Serien sein. Ich hab sie zwar nicht selbst gelesen, aber dafür Leute, deren Meinung ich ganz gut nachvollziehen kann. 🙂
Lesetagebuch: The New 52 – Teil 6 – Sammelbände: Batman, Animal Man, Wonder Woman » nerdlicht.net · 3. Januar 2013 at 15:43
[…] Auch diese Ur-Superheldin und Ikone des DC-Universums ist mir nur am Rande bekannt. Letztlich kenne ich nur die Version aus der grandiosen Parallelwelt-Geschichte „Genosse Superman“. Von unsichtbaren Jets hab ich nur munkeln hören. Daher hab ich – mal wieder – keine Ahnung, wie neu die New-52-Wonder-Woman jetzt wirklich ist. Die Geschichte, die in diesem ersten Sammelband erzählt wird, macht jedenfalls ne Menge Spaß. Was mir natürlich besonders gefällt ist die Einbettung in die griechische Mythologie. Wie der Leser schnell erfährt, hat der olle Zeus auch heutzutage nichts besseres zu tun, als attraktive Damen auf Erden zu besuchen und Nachwuchs mit ihnen zu zeugen. Dieses Verhalten bringt auch heute noch seine Gattin Hera dermaßen auf die Palme, dass sie diesem Nachwuchs voller Inbrunst an die Kehle geht. Aber sie hat ihre Rechnung ohne Diana aka Wonder Woman gemacht. Gedungene Zentauren vermöbelt die nämlich schon vor dem Frühstück. Zu allem Übel stellt sich allerdings heraus, dass Papa Zeus nach dem letzten „Diktat“ verreist und der Thron auf dem Olymp nun verwaist ist. Apoll (herrlich fieser Möp!), Poseidon und Hades streben gleichermaßen danach, seine Nachfolge anzutreten. Man erfährt in diesem ersten Sammelband eine ganze Menge über Wonder Womans Ursprünge und Hintergründe und bekommt zudem eine spannende herrlich modern-mythische Story präsentiert. Gefällt mir! Das sacht der Fachmann (zu Heft #1) … […]