Comicreview: “Spider-Man – Spider-Verse Sonderband 1”

Published by Marco on

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Hatte ich neulich nicht noch gesagt, dass es einfach zu viele Spider-Men gibt? Und es werden einfach nicht weniger. Im Gegenteil, es werden sogar immer mehr! Im Rahmen des “Spider-Verse”-Events treibt nämlich ein Schurke gleich in mehreren Universen sein Unwesen. Dieser Sonderband hier zeigt uns fünf dieser alternativen Universen, die von ganz eigenen Spider-Peoples bevölkert werden, die vor allem aber auch von ganz unterschiedlichen Autoren und Zeichnern in Szene gesetzt werden. Außerdem ist dies der erste Auftritt von Spider-Gwen und spätestens jetzt seid ihr vermutlich mega gespannt!

Fünf Unviversen, fünf Spider-Peeps

Im “Spider-Verse”-event wird es um noch viel mehr Spider-Wesen gehen, von denen manche bereits bekannt sind (Hallo “Spider-Man 2099“, hey Miles Morales), andere ihre eigene Serie bekommen werden (Hallo “Silk”, hey “Spider-Gwen”) und wiederum andere zwangsläufig sterben werden. Aber darum soll es hier nicht gehen, denn dieser Sonderband zeigt uns einige der spannendsten Interpretationen des Wandkrabblers in den jeweiligen Universen, wovon manche dann in das Event geholt werden, was aber an sich gar nicht der Punkt dieser Ausgabe ist. Der Punkt ist zu zeigen, wie Spider-Man auch sein könnte oder hätte sein können.

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Spider-Man Noir
In diesem Universum hat der Peter Parker in den 30ern in New York Superkräfte von einem Spinnengott bekommen, weswegen er jetzt schwarz trägt, mit Pistolen hantiert (das ist immer eine gute Alternative zu selbst gebauten Spinnendrüsen) und mit einer Mary Jane zusammen ist, die seit ihrer Rückkehr aus dem Krieg nicht mehr die selbe ist. Außerdem gibt es da noch einen Mysterio, der sich gern die Kräfte von Spider-Man zu eigen machen würde und deswegen eine Zaubershow fingiert, die dann aber von dem Magier aus der anderen Dimension unterbrochen wird. Black Cat spielt auch mit, aber was ihre Rolle ist, kann man aus dieser kurzen Story leider nicht herleiten.
Vor allem ist die Geschichte aber düster und eben total Noir und vermutlich muss man sich auch erstmal an einen Spider-Man gewöhnen, der mit Pistolen umgeht und nicht so viele lustige Sprüche klopft, wie die bekanntere Version.

Spider-Gwen
Wenn ihr treue Leser dieses Blogs seid, werdet ihr vermutlich wissen, dass ich ein ziemlicher Fan dieser Figur bin. Ihre Story ist frisch, sie spielt manchmal als Schlagzeugerin in einer Rockband, hat ein cooles Kostüm und dazu noch ein echt gutes Creative Team im Rücken, dass sie nicht nur gut aussehen lässt, sondern ihr auch eine clevere Story gegeben hat. In dieser wurde sie nämlich von der Spinne gebissen und Peter musste sterben, weil er sich wegen seiner Experimente in den Lizard verwandelt hatte. Weil es aber so aussah, als hätte Spider-Woman ihn getötet, wird nun sie von der Polizei gejagt. Es ist einfach großartig und weil nicht nur ich das fand, bekam Spider-Gwen sogar ihre eigene Serie, die auch genau in diesem alternativen Universum spielt.

Spider-Man Aaron Aikman
Ich will wirklich nicht zu viel spoilern, aber diese Story hat mich wirklcih ziemlich mitgenommen. hier ist nämlich Aaron Aikman der Spider-Man und ein genialer und gefeierter Wissenschaftler, der Experimente mit Spinnengift an sich vornahm, weswegen er eben jene Kräfte entwickelte. Dazu baute er sich eine Spinnenrüstung, mit der er die Stadt vor Unheil bewahren möchte. Und natürlich kommt es ganz dick. Die Story handelt von Techno-Robo-Mensch-Spinnen-Hybriden, verschmähter Liebe, kranken Kindern und einem Ende, das einen Dinge wie “Och…” sagen lassen wird. Ich mochte den Charakter hier auf Anhieb und der Stil ist echt irre schön, komplex und ganz anders, als der Rest. Aber… och…

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Spider-Man Patton Parnel
Es kann halt manchmal auch echt blöd laufen, wenn man von einer radioaktiven Spinne gebissen wird. Die einen bekommen Superkräfte und das hübsche Mädchen, die anderen werden zu Spinnenmutanten, die andere Leute aufessen, sowieso schon die ganze Zeit in der Schule gemobbt und vom Onkel geschlagen werden und am Ende ein widerlicher Spinnenhybrid sind, der Unheil über die Leute bringt, die als einzige für ihn da waren.
Dafür ist das aber ein Comic, wie er früher war. Voller Trash und Pulp und schockierenden Stories. Vielleicht ist es eine Hommage, auf jeden Fall ist es aber ziemlich eklig.

Peni Parker als SP//dr
Spider-man ist in diesem Universum ein kleines Mädchen, das zusammen mit einer radioaktiven Stimme einen mechanischen Anzug steuert, der SP//dr heißt. Einst war es ihr Vater, der als Pilot in diesem staatlich finanzierten Projekt arbeitete, aber als er starb musste die neunjährige Peni diesen Job übernehmen. Und gleichzeitig will sie natürlich auch noch ein kleines Mädchen sein, was aber unter diesen Umständen einfach nicht mehr möglich ist.
In diesem Abenteuer muss auch sie es mit Mysterio aufnehmen, der hier noch wesentlich abgefuckter ist, als man ihn eh schon kennt. Dafür darf sie abre mit dieser Version des Daredevils abhängen, der mit ihrem Vater befreundet war. Es ist alles ziemlich… Es wurde halt von Gerard Way geschrieben. Würde ich nicht wissen, dass Gerard Way das geschrieben hat, könnte ich es auf jeden Fall erraten.

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Und am Ende warten Morlun

Morlun ist der Schurke, der das alles irgendwie verknüpft und Spider-Ham ist die Version der Spider-People, der sie vor ihm rettet und einer Spider-Army zuführt. Aber das ist alles nicht so richtig wichtig, weil das hier mehr als Compilation funktioniert, die uns einfach völlig andere, mitunter völlig abgefuckte Versionen des Spider-Mans zeigt, die schlcihtweg alle großen Spaß machen. Spider-Gwen, klar, die Welt liebt Spider-Gwen und sicherlich hat auch Spider-Man Noir seine Momente. Die Story um den Spinennmutanten ist aber einfach unglaublich große Klasse und der letzte Part von Gerard Way – Freunde, Gerard Way muss wieder viel mehr Comics schreiben.
Dies hier ist nicht der gewöhnliche Spider-Man-Comic, den man schnell wieder vergessen hat, weil er nur so mittelgut war. Normalerweise haben solche Zusammenstellungen das Problem, dass ein, zwei Teile super sind, andere aber sehr mies und langweilig. Diese Zusammenstellung hat allerdings das Problem, dass alle Teile mindestens sehr gut sind, wobei manche eben das auch noch überragen.

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Erscheint am: 12.05.2015
Seiten: 116
Format: Softcover
Original-Storys: “Edge of Spider-Verse” #1-5
Autor: David Hine, Jason Latour, Gerard Way, Fabrice Sapolsky, Dustin Weaver
Zeichner: Richard Isanove, Dustin Weaver, Robbi Rodriguez, Elia Bonetti, Jake Wyatt
Preis: 12,99 €
U-Bahnlesetauglichkeit: Hey, die Leute lieben Spider-Man in jeder Variante. Sogar als Tobey Maguire.
Rating: 5 Spider-Men aus 5 verschiedenen Universen fanden das toll.


3 Comments

Casaloki · 10. August 2015 at 7:26

Die Idee und die Umsetzung, also das Comic, sind klasse. Ich hätte diesen Event gerne auf dt. gelesen, verstehe aber die Reihenfolge nicht, mit welcher Panini dies veröffentlicht. Ich hab mir die Bände der Vorgeschichte gekauft und da ging es vor und zurück und es hatte Lücken, die ich nicht schließen konnte, weil mir ein anderes, vorheriges Heft fehlte, obwohl ganz groß “Start” auf dem Cover des Sonderbandes stand, und da hab ich es wieder gelassen. Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann ist es, auf die TPB Edition zu warten.

Marco · 14. August 2015 at 17:08

@Casaloki: Ja, die Hefte hab ich bei Panini jetzt auch komplett sein lassen, was schwierig ist, weil ich da die Green-Lantern-Serie echt toll zusammengefasst finde (tatsächlich les ich das so lieber, als dann die englischen Hefte).
Aber auch hier würde ich echt eher die Trades lesen. Das war mit den US-Heften schon so kompliziert, dass ich damit nicht mal angefangen habe. Aber vielleicht versuch ich das hier und dann kriegst du die Reading Order ja irgendwie mit 😀

Marco (@Fadenaffe) · 7. August 2015 at 18:12

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